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Neuer will Bayern-Platzhirsch bleiben

Stefan Nestler mit dpa, sid
6. Januar 2020

Die Verpflichtung seines designierten Nachfolgers Alexander Nübel lässt Bayern-Torwart Manuel Neuer kalt - zumindest nach außen hin.

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Katar | Manuel Neuer im Trainingslager
Bild: Imago-Images/MIS/B. Feil

Alexander Nübel hin oder her, Manuel Neuer ist die Nummer eins beim FC Bayern und will es vorerst auch bleiben. "Ich bin ehrgeizig. Ich liebe es, auf dem Platz zu stehen", sagte der 33-Jährige im Trainingslager des deutschen Rekordmeisters in Katar. "Ich bin kein Statist, sondern Protagonist und möchte immer spielen." Die Verpflichtung des zehn Jahre jüngeren Schalker Torwarts Nübel zur nächsten Saison lässt Neuer offenbar kalt, zumindest nach außen hin. Der Transfer sei für ihn "unerheblich", so der Routinier: "Das ist eine Entscheidung des Vereins im Hinblick auf die nächsten Jahre. Alex Nübel ist ein Top-Torwart, dem vielleicht auch irgendwann die Zukunft gehört. Aber für mich spielt das keine Rolle, dass er zum FC Bayern kommt."

Neuers Vertrag in München läuft Mitte 2021 aus. Gespräche über eine vorzeitige Verlängerung des Kontrakts stehen an. Er hoffe, noch lange spielen zu können, sagte der Nationaltorwart in Katar. Sollte ihn irritieren, dass die Vereinsspitze ihm nun seinen designierten Nachfolger ins Bayern-Boot holt, so lässt sich Neuer dies nicht anmerken. Ziemlich klar äußerte er sich jedoch zu Nübels Entscheidung, nicht wie er selbst im Sommer 2011 als die klare Nummer eins nach München zu wechseln: "Ich hätte es wahrscheinlich nicht so gemacht."

Interna nach draußen gelangt

Die Bayern hatten den ablösefreien Wechsel Nübels auf der Anreise nach Katar bestätigt. Der ehemalige U21-Nationaltorwart erhält einen Vertrag bis 2025. Nübel soll offenbar zunächst nur hin und wieder zum Einsatz kommen, worüber Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic angeblich auch schon mit Neuer gesprochen hat. Dass dies publik wurde, verärgert den Torhüter. "Über Gespräche hinter verschlossenen Türen - und wenn Brazzo und ich nur alleine saßen - sollte man nichts sagen. Bei mir kommt nichts raus. Alle anderen sollen machen, was sie wollen", sagte Neuer.

Torwart Alexander Nübel wechselt zu FC Bayern München
Torwart-Toptalent Nübel wechselt im kommenden Sommer ablösefrei an die IsarBild: picture-alliance/dpa/R. Vennenbernd

Schalke-Chef Tönnies: "Ich verstehe Neuer"

Alexander Nübel hat sich mit seiner Entscheidung, zu den Bayern zu wechseln, auf Schalke keine Freunde gemacht. Seine Kapitänsbinde bei den Königsblauen ist er bereits los. Nicht nur die Fans, auch die Verantwortlichen des Vereins sind sauer. "Das kapiere ich jetzt überhaupt nicht, dass er geht - und zu den Bayern geht", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies im Trainingslager der Schalker in Fuente Alamo in Spanien. "Es ist seine Entscheidung, die hätte ich so nicht mitgetragen." Er habe einen "engen Draht" zu Neuer, so Tönnis: "Ich verstehe ihn, wenn er dazu sagt 'Ich bin der Stammtorhüter und will es auch bleiben'. Der ist topfit und ich glaube in der Form seines Lebens." Die Worte seines früheren Arbeitgebers bei Schalke dürften Manuel Neuer wie Öl heruntergehen. Besser hätte er selbst es kaum formulieren können.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter