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Top-Mafia-Boss seit 41 Jahren nicht gefasst

15. Januar 2005
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Bernardo Provenzano (71), höchster Mafia-Boss in Italien und seit 41 Jahren auf der Flucht, ist der Polizei wieder mal entwischt. "Er versteckt sich in einer Wohnung in der Via Dante, ganz nahe am Justizpalast von Palermo", hieß es vielversprechend in dem Tipp. Als die Beamten zum Großeinsatz anrückten, ging ihnen aber lediglich ein "kleiner Fisch" ins Netz.

"Eine delikate Angelegenheit, natürlich dürfen wir keine Details bekannt geben", kommentiert ein hochrangiger Fahnder die Pleite. Provenzano ist längst zum Albtraum des italienischen Sicherheitsapparats geworden. "Mann ohne Gesicht2 nennen ihn die Beamten oder einfach "das Gespenst". Schließlich wissen sie gar nicht mehr, wie er aussieht: Das letzte Fahndungsfoto ist über vier Jahrzehnte alt.

Es heißt, der Boss lebe in Palermo oder ganz in der Nähe seines berüchtigten Heimatdorfes Corleone in den sizilianischen Bergen. Angeblich habe er es nicht einmal nötig, sich besonders zu verstecken. Mehrmals hat die Polizei Provenzano schon totgesagt. Dann hieß es wieder, er leide an einer Nierenkrankheit. Angeblich sei er schon einmal auf Sizilien in eine Straßenkontrolle geraten - die Polizisten hätten ihn nicht erkannt.