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T-Mobile US räumt Hackerangriff ein

18. August 2021

Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile US hat bestätigt, dass bei einem Cyberangriff Daten von Millionen ihrer Kunden erbeutet wurden. Betroffen sind aktuelle und ehemalige Nutzer des Mobilfunkanbieters.

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USA Filiale von T-Mobile in New York
Bild: picture-alliance/dpa/EPA/J. Lane

Am Wochenende waren erste Berichte im Netz über einen massiven Diebstahl von Kundendaten der Deutschen Telekom-Tochter in den USA aufgetaucht. Mittlerweile hat T-Mobile US die Informationen bestätigt. 

Nach vorläufigen Erkenntnissen seien in einem im Internet entdeckten Datensatz Informationen von Millionen aktuellen und ehemaligen Kunden enthalten, räumte der Mobilfunk-Anbieter - mit rund 100 Millionen Kunden Nummer Zwei in den USA - ein.

Zu den offen gelegten Informationen gehören Namen, Sozialversicherungsnummern sowie Geburts-und Führerscheindaten von aktuellen und früheren Kunden, teilte die Tochter des Bonner Dax-Konzerns mit. Finanzielle Informationen wie etwa Kreditkartennummern oder auch Passwörter seien nicht darunter. Die Sozialversicherungsnummer ist für US-Bürger allerdings sehr wichtig, man benötigt sie zum Beispiel, um eine Kreditkarte zu bestellen. 

In dem gestohlenen Datensatz waren den Angaben zufolge die Informationen von rund 7,8 Millionen Vertragskunden sowie von rund 40 Millionen früheren oder potenziellen Kunden und rund 850.000 Kunden mit Guthaben-Konten enthalten. Das Datenleck wurde inzwischen nach Firmenangaben geschlossen. T-Mobile US forderte seine Kunden auf, Passwörter und PINs zu ändern.

Symbolbild Hackerangriff
Bild: Nicolas Asfouri/AFP/Getty Images

Hackerangriffe nehmen zu

In den vergangenen Monaten ist es rund um den Globus vermehrt zu Hackerangriffen gekommen. So haben Kriminelle bei einem Angriff auf die dezentrale Krypto-Plattform Poly Network geschätzt Hunderte Millionen Dollar gestohlen. Die US-Regierung hat Unternehmen zu verstärkten Investitionen in die IT-Sicherheit aufgefordert.

Unter den erbeuteten Informationen seien zum Teil Namen, Geburtsdaten und Sozialversicherungsnummern. Mit solch ausführlichen Datensätzen könnten Online-Kriminelle erheblichen Schaden anrichten, zum Beispiel durch Identitätsdiebstahl. T-Mobile US ist nach eigenen Angaben überzeugt, dass das Einfallstor für die Angreifer inzwischen geschlossen worden sei.

Die Website "Motherboard" hatte am Wochenende gemeldet, dass im Netz Daten zu mehr als 100 Millionen Personen angeboten würden, die nach Angaben des Verkäufers von Servern der Firma stammten.

Die Deutsche Telekom hält rund 43 Prozent an T-Mobile US, hat durch eine Stimmrechtsvereinbarung mit dem japanischen Partner Softbank aber die Kontrolle über die US-Tochter und rechnet sie damit auch voll in die eigenen Konzernzahlen ein. Bereits vor über einem Jahr sicherte sich die Deutsche Telekom in Verhandlungen mit Softbank die Option, die Aktienmehrheit an T-Mobile US zu übernehmen.

tko/hb (dpa, rtr)