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Cyberangriffe kosten 220 Milliarden pro Jahr

5. August 2021

Fast die komplette deutsche Wirtschaft ist einer Studie zufolge von Cyber-Attacken betroffen. Der Schaden erreichte zuletzt die jährliche Summe von 223 Milliarden Euro. Täter sind oft staatliche Akteure.

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Symbolbild Hackerangriff
Bild: Bernd Feil/M.i.S./imago images

Cyber-Attacke: Abwehrtraining für Firmenchefs

So hoch wie in den Jahren 2020 und 2021 waren die Schäden noch nie. Bitkom-Präsident Achim Berg nannte sie "schockierend", als er die Zahlen vorstellte. Der Verband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche hatte von Januar bis März 1067 Firmen aus allen Branchen zu ihren Erfahrungen mit Cyber-Angriffen befragt.

"Niemand kann sich da wegducken" sagte der Bitkom-Präsident in Berlin. Die Schäden steigen sprunghaft an: Im vergangenen Jahr summierten sie sich auf den Rekordwert von 223 Milliarden Euro. 2018/19 waren es noch 103 Milliarden Euro pro Jahr. 88 Prozent der Firmen gaben an, Opfer von Angriffen gewesen zu sein. In den Vorjahren waren es 75 Prozent. Im Mittelstand habe es eine besonders starke Zunahme gegeben, so Berg.

Die Schäden entstehen vor allem durch Erpressung, verbunden mit dem Ausfall von Informations- und Produktionssystemen sowie der Störung von Betriebsabläufen. Sie seien meist unmittelbare Folge von sogenannten Ransomware-Angriffen: Durch sie werden Computer und andere Systeme blockiert, anschließend werden die Betreiber erpresst.

Staatliche Akteure

Verfassungsschutz-Vizepräsident Sinan Selen sagte bei der Vorstellung der Daten, die Pandemie mache es für Firmen noch notwendiger, sich gegen Cyber-Angriffe zu rüsten. Das koste, sei aber gut investiertes Geld. Zudem müssten Schwachstellen etwa durch im Homeoffice genutzte Computer schnell geschlossen werden und Firmen grundsätzlich aufmerksam sein. "Die Hausaufgaben müssen gemacht werden."

Erkennbare Zuwächse bei den Angriffen gebe es von staatlichen Akteuren. Laut Studie vermuten die meisten Firmen die Angreifer zwar in Deutschland. Osteuropa und namentlich Russland und China werden aber auch häufig als Ursprungsregionen genannt. 29 Prozent der Vorfälle gingen vergangenes Jahr auf organisierte Kriminalität zurück, 2016/17 waren dies erst sieben Prozent.

ar (dpa, rtr, afp)