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Syrische Luftwaffe attackiert Schule

29. September 2013

Trotz internationaler Bemühungen: Der Bürgerkrieg in Syrien geht weiter. Bei einem Luftangriff auf eine Schule tötete die syrische Luftwaffe 16 Menschen, darunter viele Schüler.

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Innenansicht eines zerstörten Raums in der Oberschule in Raka (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

"Die syrische Luftwaffe hat eine technische Oberschule in Raka bombardiert. 16 Menschen wurden getötet, darunter zehn Schüler. Mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt", erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die in London ansässige Organisation stellte ein Video ins Netz, auf dem Leichen zu sehen waren.

Raka liegt 160 km östlich von Aleppo, der größten Stadt im Norden Syriens. Es ist - seit März - die einzige Provinzhauptstadt, die ganz unter der Kontrolle der Aufständischen steht. Wenige Stunden vor der Bombardierung von Raka hatten Regime-Gegner mehrere Posten der Streitkräfte nördlich von Damaskus angegriffen. Dabei seien 19 Soldaten getötet worden, berichtete die Beobachtungsstelle.

Syrien-Resolution zu Chemiewaffen

Während der Bürgerkrieg mit konventionellen Waffen fortgeführt wird, geht die internationale Gemeinschaft die Vernichtung von Präsident Baschar al-Assads Chemiewaffenarsenal an. Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitagabend eine Resolution verabschiedet, welche die Vernichtung der Chemiewaffen bis Mitte kommenden Jahres durchsetzen soll.

An diesem Montag reisen etwa 20 Experten der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) nach Damaskus. Ihr erstes Ziel ist es, die Einrichtungen für die Produktion sowie das Mischen und Füllen von C-Waffen und Munition zu zerstören. Syrien besitzt schätzungsweise mehr als 1000 Tonnen Chemiewaffen.

Das Gebäude der "Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen in Den Haag" (Foto: dpa)
Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen in Den HaagBild: picture-alliance/dpa

Syrisches Regime offen für Verhandlungen

Assad hat zugesichert, die Auflagen des UN-Sicherheitsrates zur Zerstörung der Chemiewaffenbestände seines Landes zu erfüllen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass "wir uns immer an alle Abkommen gehalten haben, unter die wir unsere Unterschrift gesetzt haben", sagte er gegenüber Journalisten des italienischen Fernsehsenders RAI 24.

Die Führung in Damaskus erklärte sich zudem offen für einen Dialog mit den Regimegegnern. Bei der zweiten internationalen Syrien-Konferenz "Genf 2", die für Mitte November geplant ist, sei man bereit, mit Vertretern der Opposition zu reden.

Assads Gegner wollen an der Konferenz teilnehmen, allerdings nur wenn der Machthaber zurücktritt. Das lehnte der syrische Außenminister Walid al-Muallim in einem Interview mit dem Fernsehsender Sky News Arabia ab: Präsident Assad sei bis zur nächsten Wahl Mitte 2014 das legitime Staatsoberhaupt Syriens.

Syriens Außenminister Walid al-Muallim steigt aus dem Auto und hebt die Hand zum Gruß (Foto: AP)
Syriens Außenminister Walid al-MuallimBild: AP

Rebellen gründen "Armee des Islam"

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die gespaltene syrische Opposition zu Geschlossenheit auf. Die allerdings tut das Gegenteil, indem sie weiter auseinanderdriftet. Erst vor kurzem hatten sich 13 islamistische Brigaden von Nationaler Koalition, der wichtigsten Oppositionsplattform, losgesagt. Mit Blick auf künftige internationale Friedensgespräche hatten die Gruppen erklärt, die Nationale Koalition habe keine Legitimität und dürfe deshalb auch keine Verhandlungen mit dem Regime führen.

Am Sonntag schlossen sich nun 43 oppositionelle Kampfbrigaden zur "Armee des Islam" zusammen. Die islamistischen Rebellen veröffentlichten in Internet Videos ihrer Gründungskonferenz. Vorsitzender des Bündnisses ist den Angaben nach der Milizionär Sahran Allusch - Anführer der bedeutenden Liwa-al-Islam-Brigade. Diese kämpft im Großraum Damaskus gegen das Regime von Präsident Assad.

nem/kle (afp, dpa)