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VW verkauft Suzuki-Anteile

17. September 2015

Scheidung vollzogen: Der deutsche Autokonzern Volkswagen hat alle seine Anteile an Suzuki an den japanischen Autobauer zurückgeben. Der Aktien-Verkauf bringt VW 3,4 Milliarden Euro ein.

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VW Suzuki Bildkombo
Bild: AP/Michael Probst

Harmonisch und ganz freiwillig verlief das Ende der japanisch-deutschen Auto-Kooperation nicht. Erst das Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer sorgte für einen Schlussstrich: Ende August entschieden die Richter in Paris, VW müsse seine gesamte Beteiligung wie von den Japanern gefordert an Suzuki zurückgeben.

Schwierige Kooperation

Volkswagen hielt 19,9 Prozent der Suzuki-Aktien, umgekehrt war Suzuki früher mit 1,5 Prozent der Aktion bei VW dabei. Beide hatten die Allianz 2009 vereinbart, um gemeinsam an der Entwicklung von Kleinwagen zu arbeiten. 2011 aber stieg der viertgrößte Autokonzern Japans aus der Kooperation wieder aus und verlangte die Rückgabe der VW-Anteile.

Mit einem Billigauto wollte VW auf Märkten in Schwellenländern wie Indien punkten. Dort ist Suzuki traditionell stark, durch den Partner erhoffte sich VW einen leichteren Zugang.

Die Kooperation funktionierte aber nicht und ging früh in die Brüche. Volkswagen warf Suzuki Vertragsbruch vor, die Verhandlungen am Schiedsgericht zogen sich lange hin.

Suzuki konnte am Donnerstag an der Börse zunächst positive Reaktionen auf den Schnitt verbuchen: Die Suzuki-Aktie gewann anfangs in Tokio rund fünf Prozent - zum Handelsende aber blieb davon nur noch ein kleines Plus.

Projekt Billigauto

Volkswagen verlor so viele Jahre beim Projekt Billigauto. Konzernchef Martin Winterkorn hatte Anfang der Woche in einem Interview angekündigt, das erste Billigauto des Konzerns werde nicht unter bekanntem Logo erscheinen, sondern ein eigenes, neues Herstelleremblem erhalten. "Wir bringen ab 2018 eine Budget-Car-Familie in China auf den Markt, mit SUV, Stufen- und Schrägheck - unter einem neuen Markennamen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Der Autoexperte Frank Schwope von der Bank NordLB sagte, dazu könne VW auf den Baukasten zurückgreifen, der ihm durch seine vielen Marken zur Verfügung steht: "Eine Billigplattform ist zwingend geboten, wenn man ein konkurrenzfähiges Auto bauen will, mit dem man auch noch Geld verdient."

ar/hb (rtr, dpa)