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Politik

Studie bestätigt hohe Wirksamkeit von BioNTech

25. Februar 2021

In Israel sind die Daten von 1,2 Millionen Menschen ausgewertet worden. Es zeigt sich: Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer gegen das Coronavirus bewährt sich auch in der Praxis sehr gut.

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Israel I Israelis werden mit dem Vakzin von Pfizer-BioNTech geimpft
Seit Dezember lässt Israel seine Bevölkerung in großem Stil impfen - hier ein Impfzentrum im Parkhaus eines EinkaufszentrumsBild: Oded Balilty/AP/picture alliance

Aus Israel gibt es jetzt die Ergebnisse einer umfassenden Studie zum Corona-Impfstoff des deutschen Herstellers BioNTech und seines US-Partners Pfizer. Für die vom US-Fachmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentlichte Untersuchung sind die Daten von 1,2 Millionen Menschen ausgewertet worden. Danach schützt das mRNA-Vakzin zu 94 Prozent vor Krankheitssymptomen.

Zwar hatten bereits vorherige Studien einen Wirksamkeitsgrad von 95 Prozent des Mittels der Mainzer Firma gezeigt. Doch hatten diese Untersuchungen lediglich unter klinischen Bedingungen und der Beteiligung von nur mehreren tausend Testpersonen stattgefunden.

Britische Virusmutante miteinbezogen

Die jetzige israelische Studie analysierte die Wirksamkeit des Impfstoffs unter den Bedingungen der tatsächlichen "massenhaften Anwendung". Die Studie fand zwischen dem 20. Dezember und dem 1. Februar statt - also in einem Zeitraum, in dem sich die besonders ansteckende britische Variante des Virus bereits in Israel ausbreitete, was die Untersuchung umso aussagekräftiger macht.

Die 1,2 Millionen Menschen, deren Daten ausgewertet wurden, waren jeweils zur Hälfte geimpft und nicht geimpft. Jeder Geimpfte wurde einem Nicht-Geimpften mit gleichen oder ähnlichen Charakteristika unter anderem in Alter, Geschlecht, geographischer Herkunft und Gesundheitszustand gegenübergestellt.

Der Vergleich ergab eine Wirksamkeit von 57 Prozent des BioNTech/Pfizer-Vakzins gegen Symptome einer Erkrankung an dem Coronavirus in einem Zeitraum von 14 bis 20 Tagen nach Verabreichung der ersten Impfdose. Die Effektivität stieg auf 94 Prozent sieben Tage nach der zweiten Impfung.

Israel I Frauen zeigen Impfpass in Tel Aviv
Zwei Frauen zeigen via Handy ihren "Grünen Pass", um als Geimpfte an einem Freiluftkonzert in Tel Aviv teilzunehmen Bild: Amir Cohen/REUTERS

Menschen, die das Vakzin ein zweites Mal erhielten, hatten laut der Studie auch ein 92 Prozent niedrigeres Risiko, überhaupt mit dem Coronavirus angesteckt zu werden, als Nicht-Geimpfte. Die Wirksamkeit des Mittels sei durch alle Altersgruppen hindurch in etwa gleich, Menschen, die älter als 70 Jahre sind, eingeschlossen, erklärte Ben Reis, einer der Ko-Autoren der Studie, der Nachrichtenagentur AFP.

Ab April soll die Wirtschaft wieder voll laufen

In Israel hat bereits rund ein Drittel der gut neun Millionen Einwohner die empfohlenen zwei Impfdosen von BioNTech/Pfizer erhalten. Die Regierung will die Wirtschaft des Landes ab Anfang April wieder vollständig hochfahren. Bis Ende März dürften alle berechtigten Bürger, die 16 Jahre und älter sind, geimpft worden sein, sagt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Eine andere, bislang offiziell noch nicht veröffentlichte Studie aus Israel zeigt zudem, dass das Vakzin zu fast 90 Prozent die Übertragung des Virus auf andere Menschen verhindert. Über diese Untersuchung, die auf den Daten von mehr als 1,7 Millionen Geimpften basiert, hatten vor einigen Tagen schon mehrere Medien berichtet.

se/ack (afp, nejm, rtr)