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Streik auf dem Bau

17. Juni 2002

IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel kündigt einen langen Arbeitskampf an.

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IG-Bau-Chef Klaus WiesehügelBild: AP

An diesem Montag hat der erste bundesweite Streik am Bau seit 57 Jahren begonnen. Die IG Bau hat einen langen und harten Arbeitskampf angekündigt. Im Interview mit der DW-radio sagte IG-Bau Chef Klaus Wiesehügel: "Wir fangen heute (17. 6. ) mit einer kleineren Anzahl von Streikenden an, die wir morgen (18.6.) erheblich vergrößern werden. Mittwoch fahren wir dann mindestens noch mal das Doppelte von dem hoch. Und wenn die Arbeitgeber erklären, das beeindruckt uns überhaupt nicht, sind wir in der Lage ständig zu steigern. Das ist unsere Strategie."

Die IG Bau hatte das letzte Angebot der Arbeitgeber abgelehnt: 3 Prozent Lohnerhöhung, aber erst ab dem 1. September, nach einer "fünfmonatigen Nullrunde". Das hieße unter dem Strich 1,75 Prozent Einkommenssteigerung für die 850 000 Beschäftigten der Baubranche, so Wiesehügel. Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, sowie eine Anhebung der Mindestlöhne in Ostdeutschland. Angaben der IG-BAU zu Folge waren am Montag mehrere tausend Beschäftigte im Ausstand,unter anderem in Berlin, Hamburg und Dortmund. Die Streiks konzentrieren sich vorerst auf Großbaustellen.

Wiesehügel sieht die Verantwortung für den jetzt begonnenen Arbeitskampf bei den Arbeitgebern: "Uns erscheint es so, dass wir regelrecht hineingetrieben worden sind in eine solche Auseinandersetzung. Die Arbeitgeber haben von Anfang an deutlich gemacht, dass sie nicht glauben, dass wir zu Auseinadersetzung fähig sind. Sie haben dann auch noch überflüssigerweise den Rahmentarifvertrag gekündigt und damit die Verhandlungen zusätzlich belastet", so der IG-Bau-Vorsitzende am Montag im Wirtschaftsmagazin WISO der Deutschen Welle.

Von der Arbeitgeberseite forderte Wiesehügel im Gespräch mit DW-radio für "geordnete Verhältnisse" in der Branche zu sorgen. Dazu gehöre auch "die Fähigkeit, ein Stück Lohnerhöhung auf den Kunden abzuwälzen".