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Stichwort: Geschichte der D-Mark

2. März 2002

"Mit 40 Mark fing alles an", erinnern sich viele an den Beginn der D-Mark. Doch das stimmt gar nicht. Eigentlich begann die Geschichte der Mark gar nicht mit der Nachkriegs-Währungsreform, sondern vor gut 130 Jahren.

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Mark und Pfennig werden zu SammlerobjektenBild: AP

4.12.1871:

Der Deutsche Reichstag verabschiedet das Gesetz zur Einführung von Mark und Pfennig als Reichswährung. Sie soll die verschiedenen Währungen der zahlreichen Einzelstaaten ablösen.

1906:

Erstmals gibt die Reichsbank 50- und 20-Mark-Banknoten aus.

1.1.1910:

Reichsbanknoten werden gesetzliches Zahlungsmittel. Auf Verlangen muss die Reichsbank aber auch weiterhin Geldscheine in Goldmünzen umtauschen.

13.11.1914:

Die Reichsregierung fordert die deutsche Bevölkerung auf, Goldmünzen gegen Papiergeld zu tauschen.

1923:

Die Inflation strebt dem Höhepunkt zu. In der Reichsdruckerei sind 7500 Mitarbeiter rund um die Uhr mit der Produktion von Papiergeld beschäftigt.

15.11.1923:

Der US-Dollarkurs liegt bei 4,2 Billionen Papiermark. Die Ausgabe der so genannten Rentenmark beginnt. Beim Umtausch gibt es für eine Billion Papiermark eine Goldmark oder eine Rentenmark.

30.8.1924:

Verabschiedung des neuen Währungsgesetzes. Ende der Inflation. Gesetzliches Zahlungsmittel wird damit die Reichsmark.

1.1.1930:

Die erste Notverordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen tritt in Anbetracht der Weltwirtschaftskrise in Kraft.

1937:

Deutschland schafft die letzten Bindungen seiner Währung an das Gold ab. Die Reichsmark wird damit zur reinen Papierwährung.

18./19.6.48:

Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen. Aus der Reichsmark wird die Deutsche Mark (DM).

24.6.1948:

Die sowjetische Militärregierung zieht mit einer eigenen Währungsreform für ihre Besatzungszone nach.

6.7.1959:

Im Saarland, das seit 1957 zur Bundesrepublik gehört, wird die DM gesetzliches Zahlungsmittel.

1967:

Die DDR benennt ihre Währung in Mark der Deutschen Demokratischen Republik um.

März 1972:

Einführung des europäischen Wechselverbundes ("Währungsschlange"). Die Schwankungsbreite der EWG-Währungen untereinander wird auf 2,25 Prozent festgelegt.

1979:

Der ECU (European Currency Unit - Europäische Währungseinheit) wird als Rechnungs- und Währungseinheit des Europäischen Währungssystems (EWS) eingeführt.

1.7.1990:

Die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion mit der DDR tritt in Kraft. Die Teilung Deutschlands in zwei Währungsgebiete ist damit beendet.

1992:

Unterzeichnung des Maastricht-Vertrages. Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum.

1993:

Beginn des europäischen Binnenmarktes, Ratifizierung des Maastricht-Vertrages, Gründung der Europäischen Union (EU). Mit Beitritt zum Maastricht-Vertrag verpflichten sich die Mitgliedsstaaten zu wirtschafts- und haushaltspolitischer Disziplin ("Defizitkriterien").

1995:

Auf einem Gipfeltreffen in Madrid verständigt sich der Europäische Rat darauf, dass die neue Währung "Euro" heißt.

1998:

Beschluss der Staats- und Regierungschefs über die Teilnehmerländer und den Start der Währungsunion zum Jahresbeginn 1999. Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB).

1.1.1999:

Einführung des Euro als Buchgeld in vorerst elf Mitgliedstaaten des Euroraumes.

1.1.2001:

Beitritt Griechenlands zum Euro-Währungsgebiet. EU-Länder Dänemark, Schweden und Großbritannien gehören damit nicht zur Eurozone.

1.1.2002:

Der Euro wird alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. Die Mark in ihren verschiedenen Versionen erreichte damit in Deutschland ein Alter von gut 130 Jahren. Die Deutsche Mark existierte rund 54 Jahre.