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Später Erfolg gegen Norwegen

16. Juni 2011

Deutschlands Fußball-Frauen haben auch den letzten Test vor der Heim-WM bestanden. Mit 3:0 (0:0) besiegten sie Norwegen. Allerdings sah es lange Zeit nicht nach einem solch deutlichen Erfolg aus.

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Deutsche Fußball-Nationalspielerinnen beim Jubel (Foto: dpa)
Deutschlands Fußballfrauen durften am Ende doch jubelnBild: picture alliance / dpa

80 Minuten lang taten sich die Weltmeisterinnen einigermaßen schwer, doch dank einer überzeugenden Energieleistung und einem fulminanten Schlussspurt hat das deutsche Frauen-Team eine erfolgreiche Generalprobe für die Heim-WM hingelegt. Zehn Tage vor dem WM-Auftaktspiel gegen Kanada gewannen die Titelverteidigerinnen den letzten Test gegen Norwegen mit 3:0 (0:0).

Schwache erste Halbzeit

Vor knapp 14.000 Zuschauern im Mainzer Bruchwegstadion bestimmte die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid die Partie gegen Norwegen, den Weltmeister von 1995 und Olympiasieger des Jahres 2000, von Anfang an. Ebenfalls mit dabei: Kapitänin und Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz, die nach einer Bänderdehnung im rechten Knöchel erst am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war.

Spielszene Birgit Prinz (Foto: dpa)
Lange Zeit lief nichts zusammen - Birgit Prinz brachte den Ball nicht im Tor unterBild: picture alliance / dpa

Doch die Gastgeberinnen, die in den bisherigen WM-Testspielen gegen Nordkorea (2:0), Italien und die Niederlande (jeweils 5:0) klar dominiert hatten, konnten sich trotz deutlicher Überlegenheit keine klaren Tormöglichkeiten herausarbeiten. Zu defensiv waren die Norwegerinnen eingestellt. Erst nach 29 Spielminuten sorgte Mittelstürmerin Inka Grings mit einem Schuss für Gefahr. Deutschland legte nun zu, tauchte öfter im Strafraum der Skandinavierinnen auf, agierte aber oft zu umständlich und zu überhastet. Mit 0:0 ging es in die Halbzeit.

Geduldspiel mit positivem Ausgang

Torjubel Simone Laudehr (Forto: dpa)
Simone Laudehrs 1:0 brach das EisBild: picture alliance / dpa

Zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte Neid drei neue Spielerinnen. Alexandra Popp, Fatmire Bajramaj und Melanie Behringer kamen für Prinz, Grings und Kerstin Garefrekes. Die Wechsel sorgten für neuen Schwung, sofort war vor dem norwegischen Tor mehr los. Doch mussten sich die Fans noch bis zur 79. Minute gedulden, ehe Mittelfeldspielerin und Dauerläuferin Simone Laudehr die verdiente 1:0-Führung gelang. Nach einer Ecke von Behringer tauchte sie völlig frei am langen Pfosten auf und versenkte den Ball mit einem wuchtigen Kopfball im Tor.

Damit war der Bann gebrochen: Binnen weniger Minuten ließ Alexandra Popp einen Doppelschlag folgen (81. und 83.) und sorgte so doch noch für eine rundum gelungene Generalprobe. "Wir können bis zum Ende Tempo gehen und wurden auch heute dafür belohnt", fasste Birgit Prinz die Erkenntnisse aus dem Spiel zusammen, gestand aber auch: "Insgesamt war es ein hartes Stück Arbeit." Diesen Eindruck teilte auch Doppeltorschützin Popp: "Es war nicht so einfach wie in den Tests zuvor. Aber wir sind auf einem guten Weg, jetzt kann's losgehen."

Gutes Omen?

Bundestrainerin Silvia Neid klatscht (Foto: dpa)
Bundestrainerin Silvia Neid konnte zufrieden seinBild: picture alliance / dpa

Ein Sieg gegen Norwegen im letzten Testspiel in Mainz - das sollte der deutschen Elf eigentlich Glück bringen: Im Jahr 2007, vor der letzten Weltmeisterschaft, absolvierten die deutschen Frauen ebenfalls in Mainz ihren letzten WM-Test gegen Norwegen. Damals gab es zwar nach schwacher Leistung nur ein 2:2, aber dafür durften Silvia Neid und ihre Spielerinnen einen Monat später bei der Endrunde in China die erfolgreiche Titelverteidigung feiern.

Und die soll es im eigenen Land natürlich wieder geben. Mit dem dritten WM-Triumph in Folge würden sich die Deutschen, die neben Vize-Weltmeister Brasilien und Olympiasieger USA zu den großen Favoriten zählen, gleichzeitig zum alleinigen Rekord-Weltmeister machen. Spätestens in zehn Tagen, wenn es zum Auftakt gegen die Mannschaft aus Kanada geht, müssen die deutschen Frauen zeigen, dass sie für das Unternehmen Titelverteidigung gerüstet sind.

Autor: Andreas Sten-Ziemons (mit dpa, sid)
Redaktion: Tobias Oelmaier