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Spektakulärer Kunstraub

16. Oktober 2012

Picasso, Monet und Matisse: Gleich sieben Gemälde einflussreicher Künstler sind aus einem Museum in Rotterdam gestohlen worden. Ihr Wert: mehrere Millionen Euro.

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Weiße Markierungen an der Wand der "Kunsthal" in Rotterdam markieren die Stellen, an denen die gestohlenen Kunstwerke hingen (Foto: EPA/ROBIN UTRECHT)
Bildraub Museum Kunsthal UtrechtBild: picture-alliance/dpa

Unbekannte Diebe seien in der Nacht zum Dienstag in die Rotterdamer "Kunsthal" eingedrungen und hätten sieben Meisterwerke gestohlen, erklärte die niederländische Polizei. Der Einbruch habe zwar einen Alarm ausgelöst, als die Polizei jedoch am Museumsgebäude eintraf, seien die Täter längst über alle Berge gewesen.

Bei den gestohlenen Gemälden handele es sich unter anderem um Pablo Picassos Gemälde "Tête d'Arlequin" und Henri Matisses "La Liseuse en Blanc et Jaune". Von Jean-Claude Monet wurden gleich zwei Werke geraubt: "Waterloo Bridge, London" und "Charing Cross Bridge, London". Ebenfalls entwendet worden seien "Femme devant une fenêtre ouverte, dite la Fiancée" von Paul Gauguin, ein Selbstporträt von Meyer de Haan, sowie "Woman with Eyes Closed" des im Juli 2011 gestorbenen Gegenwartskünstlers Lucian Freud.

Ein Mann vor dem Gemälde "Tete d'Arlequin" von Pablo Picasso (Archivfoto vom 03.05.2007: dpa)
Gestohlen: Picassos "Tete d'arlequin"Bild: picture-alliance/dpa

Keine Hinweise auf die Diebe

Die Polizei beschäftigt jetzt vor allem die Frage, wie die Diebe in die Kunsthalle einbrechen konnten. Ersten Erkenntnissen zufolge waren diese zwischen drei und vier Uhr nachts an der Rückseite des Gebäudes eingedrungen. Die Polizei sprach von "einer gut geplante Aktion". Man werde zunächst die Aufnahmen der Überwachungskameras überprüfen und mögliche Zeugen befragen, hieß es.

Die Direktorin der Kunsthalle, Emily Ansenk, wies Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen zurück. In Absprache mit den Versicherungen habe man sich "für technischen Schutz" entschieden. Die Kunsthalle wird nachts nur durch Überwachungskameras und eine Alarmanlage gesichert.

Nach Schätzungen von Kunstkennern haben die Gemälde einen Gesamtwert von 50 bis 100 Millionen Euro. Direktorin Ansenk betonte, die Gemälde seien international registriert und daher kaum zu verkaufen. Das bestätigte auch der Direktor des Auktionshauses Christie's in Amsterdam, Jop Ubbens. "Am wahrscheinlichsten ist, dass sie gestohlen wurden, um Lösegeld zu bekommen", so seine Einschätzung.

Die geraubten Gemälde gehören zur Triton Sammlung für moderne Kunst. Aus dieser niederländischen Privatsammlung zeigt die Kunsthalle zurzeit rund 150 Werke einflussreicher und bedeutender Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die Jubiläumsausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Museums wurde erst am 7. Oktober eröffnet. Die "Kunsthal" ist ein von dem Architekten Rem Koolhaas entworfenes Museum ohne eigene Sammlung. Pro Jahr bietet sie rund 25 Ausstellungen an.

vf /kis (afp, dpa, dapd, rtr)