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Spahn will stufenweises Ende der Maskenpflicht

14. Juni 2021

Die Corona-Infektionszahlen sinken. Für Gesundheitsminister Jens Spahn ist deshalb ein schrittweises Ende der Maskenpflicht vertretbar. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen fällt erstmals seit acht Monaten unter 1000.

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Deutschland Berlin | Jens Spahn
Jen Spahn will weg von der Maskenpflicht - dies aber geordnet und Schritt für SchrittBild: Andreas Gora/Getty Images

"Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote könne die Pflicht nach und nach auch drinnen entfallen. "Als Empfehlung bleibt in jedem Fall eine einfache Regel: im Zweifel mit Maske - besonders beim Reisen und bei Treffen in Innenräumen. Mehr Sicherheit gibt es nur, wenn alle Anwesenden entweder geimpft oder regelmäßig getestet sind."

Impulse aus Dänemark

Die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht in Dänemark von diesem Montag an hatte auch die Debatte in Deutschland befeuert. Von FDP und AfD kamen Forderungen nach einer kompletten Aufhebung. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt halten dies nur für draußen möglich, nicht aber in Innenräumen.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) rief die Bundesländer auf zu klären, ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig sei. Insbesondere für Schüler, die Masken stundenlang im Unterricht tragen müssten, sei dies eine Belastung, hatte sie der "Bild am Sonntag" gesagt.

Weniger als 1000 Neuinfektionen

Erstmals seit mehr als acht Monaten haben die Gesundheitsämter in Deutschland weniger als 1000 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das RKI registrierte neue 549 Fälle. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen pro Tag am 21. September mit 922 dreistellig. Vor einer Woche hatte der Wert bei 1117 Ansteckungen gelegen.

Auch die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter. Am Montagmorgen betrug sie bundesweit 16,6, am Vortag lag sie bei 17,3, vor einer Woche waren es noch 24,3. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen.

Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 10 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Tote. Die Zahl der Neuinfektionen liegt in der Regel am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.715.518. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.844. Die Zahl der Genesenen bezifferte das RKI auf 3.580.600.

Impfnachweis jetzt auch digital

Pünktlich zur Sommerferienzeit wird unterdessen der Nachweis einer Corona-Impfung auch per Smartphone möglich. Menschen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, können sich ab sofort in Apotheken einen digitalen Impfnachweis ausstellen lassen und abholen. Die Apothekerverbände weisen allerdings darauf hin, dass die Zahl der teilnehmenden Apotheken in den ersten Tagen aus technischen und organisatorischen Gründen noch begrenzt sei. Sie baten um noch etwas Geduld.

haz/ack/kle (dpa, rtr)