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Sonnenflieger grüßt Lady Liberty

11. Juni 2016

Allein mit der Energie des Lichts wollen zwei Schweizer die Welt umrunden. Jetzt meisterte ihr Solarflieger eine der kürzesten, aber auch eine der aufregendsten Etappen. Der Ausblick aus dem Cockpit war atemberaubend.

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"Solar Impulse 2" über der Freiheitsstatue (Foto: DON EMMERT/AFP/Getty Images)
Noch höher als die Hand mit der vergoldeten Fackel: "Solar Impulse 2" über der Freiheitsstatue in New YorkBild: Getty Images/AFP/D. Emmert

Es ist keine "Reise um die Erde in 80 Tagen". Doch anders als Phileas Phogg, der Held in Jules Vernes Roman, verbrauchen die zwei Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg dabei auch keinen Treibstoff. Ihr Flieger wird allein von der Kraft der Sonne angetrieben. Etappe 14 führte die "Solar Impulse 2" in die Stadt, die niemals schläft.

Die "Solar Impulse" nähert sich Manhattan (Foto: picture-alliance/Solar Impulse/Rezo//J. Revillard)
Kein unbekanntes Flugobjekt: Die "Solar Impulse" nähert sich ManhattanBild: picture-alliance/Solar Impulse/Rezo//J. Revillard

Zwar war es die kürzeste Etappe des USA-Überflugs, doch dafür eine der spektakulärsten. Denn wann hat ein Sonnenflieger schon einmal Gelegenheit, wie die größten Jumbos am John-F.-Kennedy-Flughafen zu landen - und vorher noch kurz mit Lady Liberty auf Tuchfühlung zu gehen?

"Solar Impulse 2" über der Freiheitsstatue (Foto:picture-alliance/Solar Impulse/Rezo//J. Revillard)
So klein wirkt die große Lady selten: Der Sonnenflieger über der 93 Meter hohen Statue in New Yorker HafenBild: picture-alliance/Solar Impulse/Rezo//J. Revillard

"Es ist unglaublich", sagte Pilot Borschberg beim Vorbeiflug an der Freiheitsstatue. New York sei für ihn ein "Symbol der Freiheit zur Erneuerung". Das war eine Anspielung auf den Kerngedanken des Projekts: Die "Solar Impulse 2", die fünf Stunden zuvor in Lehigh Valley im Bundesstaat Pennsylvania aufgebrochen war, soll den Beweis antreten, dass man auch ohne Kerosin um die Welt kommt.

Borschbergs Projektpartner Piccard erwartete die Ankunft des Fliegers am Boden. Beide wechseln sich am Steuer des mit 17.000 Solarzellen ausgerüsteten Flugzeugs ab. Ihre Reise, die die Schweizer zwölf Jahre lang vorbereitet hatten, begann am 9. März in Abu Dhabi. Die gefährlichste Strecke war die 62-stündige Pazifiküberquerung von Hawaii nach Kalifornien.

Während die "Solar Impulse 2" in Hangar 19 des Kennedy-Airports geparkt wurde, brütet das Team noch über dem Ziel der nächsten Etappe. Fest steht, dass der Atlantik überquert wird - wieder eine Herausforderung ersten Ranges. Doch wo das Sonnenflugzeug danach landen wird, ob in Spanien, in Frankreich oder in Marokko, das ist im Moment noch offen.

jj/kle (dpa, afp, rtr)