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Bischof von Limburg fliegt

12. Oktober 2013

Der umstrittene Bischof von Limburg reist nach einem Medienbericht noch am Samstag nach Rom: Sucht Tebartz-van Elst dabei Rückhalt im Vatikan - oder bietet er seinen Rücktritt an?

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Limburger Dom (Foto:DW / Maksim Nelioubin)
Bild: DW/Maksim Nelioubin

Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" will Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst damit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zuvorkommen. Zollitsch reist am Montag nach Rom, wo er im Vatikan zunächst Gespräche mit der Kurie führen will. Im Laufe der Woche - voraussichtlich am Donnerstag - möchte er dann mit Papst Franziskus über die Situation im Bistum Limburg sprechen.

Lage untragbar

Zollitsch hält die Lage dort für untragbar, nachdem die Baukosten für die Residenz des Bischofs auf 31 Millionen Euro in die Höhe geschnellt sind. Tebartz-van Elst wird dafür mitverantwortlich gemacht. Zollitsch hatte sich öffentlich vom Gebaren des Limburger Bischofs distanziert.

Tebartz-van Elst verfügt nach Angaben der Zeitung weiterhin über Rückhalt bei einflussreichen Kräften der Kurie. Dazu gehöre der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. Er hatte Mitte September von einer "Kampagne" gegen Tebartz-van Elst gesprochen und gesagt, dieser bleibe im Amt.

Ursprünglich wollte sich der Limburger Bischof am Wochenende in einem Brief an die Gläubigen in seinem Bistum wenden. Diese Ankündigung wurde am Freitag überraschend und ohne Angaben von Gründen zurückgezogen.

Limburg auch Thema in Rom

Staatsanwälte im Einsatz

Die Justizbehörden in Hamburg und Limburg haben noch nicht über die Vorwürfe gegen den Bischof entschieden. Bei der Limburger Staatsanwaltschaft gingen bislang neun Strafanzeigen wegen der Baukosten für den neuen Bischofssitz ein, fünf davon anonym. In der kommenden Woche soll es eine Entscheidung geben, ob ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue eingeleitet wird. Der 53 Jahre alte Bischof soll die Kosten durch Protzerei und Luxuswünsche nach oben getrieben haben.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat gegen den Bischof einen Strafbefehl wegen falscher Versicherung an Eides Statt beantragt. Wann das Amtsgericht darüber entscheidet, ist ebenfalls noch offen. In dem Rechtsstreit geht es um Äußerungen des Bischofs im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien.

re/wa (dpa, afp, kna, epd, FAZ.NET)