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Shell kauft Gasförderer für 64 Milliarden

8. April 2015

Weltweit verfallen die Gaspreise. Das macht nicht nur Fracking unwirtschaftlich, sondern sorgt auch für hektische Betriebsamkeit bei Fusionen und Übernahmen. Jetzt langt Shell zu.

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Royal Dutch Shell Logo
Bild: picture alliance/empics

In der Energiebranche bahnt sich die größte Fusion seit mehr als zehn Jahren an. Der Ölmulti Shell will den britischen Gasförderer BG Group übernehmen - für rund 47 Milliarden Pfund, umgerechnet 64 Milliarden Euro. Den Kaufpreis will Shell in bar und in Aktien auf den Tisch legen, teilten beide Unternehmen am Mittwoch (08.04.2015) mit.

Shell kündigte außerdem ein Aktienrückkaufprogramm über mindestens 25 Milliarden US-Dollar zwischen 2017 und 2020 an. Zuvor hatten das "Wall Street Journal" und die Nachrichtenagentur Bloomberg über die mögliche Übernahme berichtet. Das Objekt der Begierde hatte zuletzt einen Marktwert von 31 Milliarden Britischen Pfund.

Nummer Eins und Nummer Drei

Für Shell wäre es der größte Zukauf seit der 41,7 Milliarden Pfund schweren Fusion des niederländischen und des britischen Zweiges des Unternehmens. Mit der Übernahme würden der größte und der drittgrößte Gasproduzent Großbritanniens zusammengehen.

BG hatte im vierten Quartal fünf Milliarden US-Dollar abschreiben müssen, so viel wie noch nie. Das lag vor allem daran, dass Vermögensgegenstände in Australien wegen des Verfalls der Rohstoffpreise deutlich an Wert verloren hatten. Bei BG hatte vor zwei Monaten Helge Lund den Chefsessel erklommen. Er war zuvor in gleicher Position beim norwegischen Ölkonzern Statoil tätig.

Die geplante Fusion hat an den europäischen Börsen die Aktienkurse der Branche steigen lassen. Der entsprechende europäische Branchenindex kletterte auf den höchsten Stand seit sechs Jahren. Er legte am Mittwoch um bis zu 6,1 Prozent auf 338,51 Zähler zu. Shell-Aktien selbst gaben in London zeitweise um knapp vier Prozent nach. Die Aktien von BG schossen dagegen um mehr als 40 Prozent in die Höhe. Shell hatte angekündigt, einen Aufschlag von rund 52 Prozent auf den durchschnittlichen BG-Kurs der vergangenen 90 Handelstage zahlen zu wollen.

wen/hmf (dpa, rtr)