1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kriminalität

Sechs Tote bei Gewalttat in Plymouth

13. August 2021

Die Hintergründe des Verbrechens in der englischen Küstenstadt Plymouth sind noch nicht geklärt. Einen terroristischen Hintergrund schloss die Polizei aus.

https://p.dw.com/p/3yvpl
Plymouth, Großbritannien |
Die Bluttat hat die südenglische Hafenstadt Plymouth in Schock und Trauer versetztBild: Ben Birchall/AP Photo/picture alliance

Der mutmaßliche Täter habe ein dreijähriges Kind und einen 43 Jahren alten Verwandten des Mädchens erschossen, teilte die Polizei mit. Zuvor habe er eine 51-jährige Frau getötet, die er kannte. Ob er auch mit dem Mädchen und den übrigen Opfern bekannt war, ist noch unklar. Auf einer Straße erschoss der 22-Jährige einen Mann und eine Frau, die in der Nähe wohnten, und verletzte eine 53 Jahre alte Frau sowie einen 33-Jährigen schwer. Als Polizisten auftauchten, erschoss er sich selbst. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Ermittler aus.

Plymouth, Großbritannien | Sechs Tote bei Gewalttat
Forensiker suchen nach SpurenBild: Ben Birchall/AP Photo/picture alliance

Die Polizei sei innerhalb von sechs Minuten nach dem ersten Notruf am Donnerstagabend am Tatort erschienen, sagte Polizeichef Shaun Sawyer. Er sei sehr stolz auf seine Beamten. "Die Auswirkungen auf die lokale Gemeinde Keyham, die Stadt Plymouth und viele Gemeinden im ganzen Land, in denen Angehörige der Gestorbenen leben, werden noch jahrelang spürbar sein", sagte Sawyer.

Schreie und Schüsse

Eine Augenzeugin sagte der BBC, sie habe Schreie und mehrere Schüsse gehört. Der Täter habe die Tür eines Hauses eingetreten und das Feuer eröffnet. Dann sei er weggerannt und habe auf Menschen auf der Straße geschossen. Ein weiterer Zeuge beschrieb den Täter als einen "schwarz gekleideten Kerl mit einer Schrotflinte".

Plymouth, Großbritannien |
"Auswirkungen werden noch jahrelang spürbar sein": Polizeichef Shaun SawyerBild: William Dax/Getty Images

Die britische Innenministerin Priti Patel nannte die Tat "schockierend". Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, sprach von einer "Tragödie". Örtliche Abgeordnete riefen die Anwohner auf, keine Bilder oder Spekulationen in den sozialen Medien zu teilen.

Der bisher letzte Amokfall in Großbritannien ist gut elf Jahre her: Im Juni 2010 erschoss ein Mann im nordwestenglischen Gebiet Cumbria zunächst seinen Zwillingsbruder und einen Anwalt. Auslöser war offenbar ein Erbstreit. Anschließend tötete er zehn weitere Menschen und verletzte etwa ein Dutzend, bevor er sich selbst erschoss. Der Täter verfügte über einen Waffenschein. Auch der mutmaßliche Schütze von Plymouth hatte nach Polizeiangaben mindestens für das Jahr 2020 eine entsprechende Erlaubnis. 

haz/jj (afp, dpa, rtr)