15. Juli 2022
Als Reaktion auf die Krim-Annexion 2014 durch Russland und russische Militärübungen an der Grenze zum Baltikum hat Schweden bereits 2017 die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt. Die Armee wird personell aufgestockt und besser ausgerüstet und der Verteidigungshaushalt stufenweise erhöht. Mit seinem Beitrittsgesuch zur NATO bricht das Land sogar mit seiner 200-jährigen Neutralitätspolitik.
Und nun soll sich auch Schwedens Zivilbevölkerung für den Ernstfall rüsten und aktiv Krisenvorsorge betreiben. Robin preppt bereits seit Jahren. Der Familienvater aus Stockholm hat in seiner Wohnung stets ausreichend Vorräte, um einige Wochen autark überleben zu können. Regelmäßig fährt er in die Wälder, um ein paar Tage in der Wildnis zu verbringen. Dabei sind seine Kinder immer mit dabei, denn auch der Nachwuchs soll für Krisen gewappnet sein.
Das Interesse am Preppen ist in Schweden so groß wie nie. Quer durch alle Bevölkerungsschichten legen die Menschen Lebensmittelvorräte an, trainieren Überlebenstechniken oder lassen sich sogar an der Waffe ausbilden. Und die Prepper vernetzen sich. Der 38-jährige Pär Plüschke bietet Kurse für Prepper an. Während das Interesse früher eher überschaubar war, kann er sich mittlerweile kaum mehr vor Anfragen retten.
Angesichts zunehmender kriegerischer Konflikte, aber auch des Klimawandels und möglicher Hackerangriffe wollen immer mehr Schweden nicht mehr nur über die Probleme reden, sondern aktiv daran arbeiten, im Ernstfall Eigenverantwortung zu übernehmen, um sich und die Gemeinschaft vor Bedrohungen jeglicher Art zu schützen.
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