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Schlechte Luft in deutschen Städten

31. Januar 2017

Der Ruf von Diesel-Autos hat im Abgasskandal ziemlich gelitten - sie blasen oft mehr Schadstoffe aus dem Auspuff als offiziell angegeben. Inzwischen gehören sie zu den größten Luftverschmutzern in Städten.

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Greenpeace-Aktivisten setzten der Frauenstatue auf der Berliner Siegessäule eine
Atemschutzmaske auf
Greenpeace-Aktivisten setzten der Frauenstatue auf der Berliner Siegessäule eine Atemschutzmaske auf Bild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Schädliches Stickoxid verpestet die Luft in deutschen Städten und Ballungszentren weiterhin viel zu stark. Im vergangenen Jahr sei an 57 Prozent der verkehrsnahen Messstationen der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel überschritten worden, teilte das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau nach der Auswertung vorläufiger amtlicher Messdaten mit.

Die Stickoxide, auch Stickstoffdioxide genannt, entstehen als unerwünschte Nebenprodukte bei Verbrennungsprozessen in Automotoren und anderen Verbrennungsanlagen. Hohe Konzentrationen des Schadstoffes von können zu Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen führen.

 Gesundheitsgefahren durch Dieselautos

"Seit Jahrzehnten gefährdet Stickstoffdioxid unsere Gesundheit", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Schuld seien in den Städten vor allem alte Diesel-Autos. Es könne nicht akzeptiert werden, dass die Kommunen keine Handhabe hätten, um beispielsweise Dieselautos mit hohem Ausstoß aus den belasteten Innenstädten auszuschließen, sagte Krautzberger.

 

Symbolbild Autoabgase
Symbolbild AutoabgaseBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Auch die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und BUND forderten sofortige Maßnahmen der Politik. Die Grünen verlangten angesichts der Messergebnisse einen allmählichen Abschied von der Dieseltechnik. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace verpasste der goldenen Frauenstatue auf der Berliner Siegessäule aus Protest gegen die schlechte Stadtluft eine Atemschutzmaske (Artikelbild).

Feinstaubwerte gesunken

Die Feinstaubwerte waren 2016 hingegen so niedrig wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr, der EU-Grenzwert wurde bundesweit nur von einer Messstation in Stuttgart überschritten. Allerdings wies das UBA daraufhin dass die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Grenzwerte noch an fast jeder vierten Messstation überschritten würden. Diese seien deutlich strenger als die Grenzwerte der EU.

Die Ozon-Werte waren 2016 ebenfalls nach UBA-Angaben kein auffallend großes Problem. Das lag vor allem am Wetter, denn vergangenen Sommer gab es kaum längere Hitzewellen. Trotzdem waren die Werte an 21 Prozent der Messstationen zu hoch. Das UBA warnt, dass mit dem Klimawandel auch das Risiko hoher Ozon-Konzentrationen steigt.

wl/pab (dpa, afp)