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BVB: Teure Fehlstarts

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Matt Pearson
3. Januar 2021

Zwei Tore nach der Pause retten Borussia Dortmund den Sieg gegen Wolfsburg. Doch der Start ins Spiel war schwach. Der BVB muss dieses Problem in den Griff bekommen, wenn er seine Ziele erreichen will, meint Matt Pearson.

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Bundesliga - Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg
Bild: Leon Kuegeler/REUTERS

Mit einem Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg ist Borussia Dortmund am 14. Bundesliga-Spieltag zurück auf die Champions-League-Plätze geklettert. Außerdem gab es nach drei Heimniederlagen in Serie wieder einen Sieg zu Hause und den auch noch ohne Gegentor. Auf den ersten Blick sieht es nach einem produktiven Sonntagnachmittag für Borussia Dortmund aus.

So gesehen war es das auch. Manuel Akanjis Kopfball nach einer Ecke von Jadon Sancho in der 66. Minute reichte Interimstrainer Eden Terzic zum zweiten Sieg in drei Bundesligaspielen, Sancho sorgte in der Nachspielzeit mit einem Konter für den 2:0-Endstand.

Doch abgesehen vom Ergebnis war es schwer, viel Positives für Dortmund zu erkennen. Marco Reus hatte erneut zu kämpfen und konnte sich kaum in Szene setzen. Axel Witsel und Thomas Delaney sorgten als Doppelsechs für ein schwerfälliges Mittelfeld, und nur Wolfsburgs fehlerhafte Abschlüsse und ein paar in letzter Sekunde geblockte Schüsse verhinderten, dass individuelle Fehler in der Defensive den BVB weitere Punkte kosteten.

Wie unter Lucien Favre?

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DW-Sportredakteur Matt Pearson

Im Grunde zeigte die Mannschaft von Borussia Dortmund auch gegen Wolfsburg genau die Schwächen, die Mitte Dezember zur Entlassung von Lucien Favre beitrugen. Und obwohl die zweite Halbzeit gegen den VfL professionell genug aussah, sollte man die schwache Leistung der ersten Halbzeit nicht vergessen. Wolfsburg vergab in den ersten sieben Minuten zwei Großchancen, während die Hausherren wieder einmal nicht gut aus den Startlöchern kamen. Es hätte daher auch ganz anders kommen können.

In den 14 Bundesliga-Spielen dieser Saison hat Dortmund nur zweimal zur Pause geführt: am ersten Spieltag gegen Mönchengladbach (Endstand 3:0) und am dritten Spieltag gegen Freiburg (4:0). Im Schnitt würde der BVB nur einen Punkt pro Spiel holen, wenn die Spiele bereits nach den ersten 45 Minuten beendet wären. In keinem einzigen Auswärtsspiel lagen sie zur Pause vorne.

Die Tatsache, dass die Dortmunder diesmal einen Weg gefunden haben, sich nach dem Seitenwechsel zu steigern und die Punkte zu sichern, könnte als ermutigend angesehen werden, aber die verschlafenen Anfangsphasen haben den BVB schon viele Punkte gekostet. Legt man die erste halbe Stunde gegen Wolfsburg zu Grunde, könnte es sie sogar noch mehr kosten, wenn Trainer Edin Terzic das Problem nicht in den Griff bekommt.

Woran liegt es?

Die Ursache für die oftmals schwachen Anfangsphasen der Dortmunder ist nicht klar. Klar wird allerdings, dass es nicht nur an Lucien Favre lag. Fehlt die Motivation vor dem Spiel? Die Vorbereitung? Ist es Nachlässigkeit? Hemmt die Abwesenheit der Fans? Oder liegen die Gründe noch tiefer?

Was auch immer es ist, solche schlafmützigen Starts werden von besseren Mannschaften als Wolfsburg bestraft. In den nächsten vier Spielen muss der BVB dreimal auswärts antreten. In Leipzig, Leverkusen und Mönchengladbach gilt es dann, keine Zeit zu verlieren.

"Dieser Monat ist definitiv entscheidend für uns, wenn es darum geht, wie wir in der Bundesliga abschneiden", hatte Terzic schon vor dem Wolfsburg-Spiel gesagt. Das ist er in der Tat. Noch mehr schwache Anfangsphasen und Dortmund könnte seine Saisonziele leichtfertig verspielen.

Adaption: Andreas Sten-Ziemons