Milbradt tritt zurück
14. April 2008CDU-Kreise in Sachsen bestätigten inzwischen die Meldung der 'Financial Times Deutschland'. Der 63-jährige Milbradt steht seit Monaten wegen des Desasters bei der Landesbank SachsenLB unter Druck. Die Bank hatte sich in den USA mit Ramschhypotheken verspekuliert und war im vorigen Jahr kurz vor einer Pleite von der Landesbank Baden-Württemberg übernommen worden.
Kredite von der SachsenLB
Zudem hatte die Staatskanzlei vor einer Woche eingeräumt, dass das Ehepaar Milbradt von der SachsenLB 1996 und 1999 Kredite von insgesamt rund 172.000 Euro in Anspruch genommen hatte, um damit in Fonds-Produkten einer Landesbank-Tochter insgesamt etwa 360.000 Euro zu investieren. Der Koalitionspartner SPD verlangt seither eine persönliche Erklärung Milbradts. Der Regierungschef hatte dies bislang strikt abgelehnt und seinerseits Rückendeckung vom Koalitionspartner gefordert.
Auch in der Union unter Druck
Allerdings war Milbradt auch in den eigenen Reihen auf Kritik gestoßen. Der Ministerpräsident müsse der Öffentlichkeit Erklärungen geben, hatten CDU-Abgeordnete gefordert. In einer Umfrage hatte sich zudem zuletzt eine Mehrheit der Sachsen für den Rücktritt des Regierungschefs ausgesprochen. Finanzminister Stanislaw Tillich soll Milbradt nun nachfolgen. (sti)