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Rückrufe bei GM nehmen kein Ende

18. März 2014

Ausfall von Airbags, Feuer im Motorraum, ungesicherte Beifahrer: Wieder muss der US-Autogigant 1,8 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. GM-Chefin Barra ist - zumindest verbal - der Verzweiflung nahe.

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Neue Chevrolet-Autos in einer Vertretung in Miami, Florida (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat sich GM-Chefin Mary Barra öffentlich für die aktuelle Pannenserie beim größten US-Autobauer entschuldigt. Probleme mit defekten Zündungen hatten General Motors kürzlich zum Rückruf von 1,6 Millionen Fahrzeugen veranlasst. Mit den Schwierigkeiten werden zahlreiche Todesopfer in Verbindung gebracht. "In diesem Fall ist in unserem Ablauf etwas schiefgegangen und schreckliche Dinge sind passiert", sagte Barra am Montag in einer Videobotschaft. Bei Sicherheitstests wolle sie künftig höhere Maßstäbe anlegen.

Am selben Tag rief GM weitere 1,8 Millionen Fahrzeuge zurück. Bei Autos aus den Jahren 2008 bis 2013 traten laut dem Konzern unterschiedliche Materialprobleme auf: So können bei Geländewagen der Marken Chevrolet, GMC, Buick und Saturn die Airbags wegen einer fehlerhaften Verkabelung ausfallen; bei Cadillac-Limousinen besteht wegen Problemen mit den Bremsen das Risiko eines Feuers im Motorraum; Kleinbusse der Marke Chevrolet und GMC schließlich erfüllen nicht die behördlichen Vorgaben für den Schutz unangeschnallter Beifahrer. Es handele sich vor allem um in den USA abgesetzte Fahrzeuge, aber auch um solche, die nach Kanada, Mexiko und in einige andere Länder verkauft worden seien.

Die Chefin von General Motors, Mary Barra (Foto: Reuters)
Sieht wegen Pannen und Rückrufen allmählich rot: die Chefin von General Motors, Mary BarraBild: Reuters

Mit dem neuen Rückruf hat GM in den vergangenen Monaten insgesamt mehr als drei Millionen Autos in die Werkstätten bestellt. Betroffen sind verschiedenste Modelle, die Probleme reichen bis hin zu defekten Brems-Teilen. Für die Rückrufaktionen stellt das Unternehmen aus Detroit im ersten Quartal 300 Millionen Dollar zurück.

Der Konzern steht insbesondere wegen der Todesfälle im Zusammenhang mit fehlerhaften Zündungen bei den älteren Modellen massiv unter Druck. Anders als GM gehen Verbraucherschützer davon aus, dass durch die defekten Zündungen mehr als 300 Menschen tödlich verunglückten. Inzwischen ermitteln staatliche Stellen, der US-Kongress plant Anhörungen und dem Unternehmen drohen Sammelklagen in den USA und in Kanada. Die Probleme waren seit 2001 bekannt.

GM-Aktien schlossen am Montag in einem freundlichen Marktumfeld 1,6 Prozent fester, nachdem sie in der vergangenen Woche unter dem Druck der Pannenserie rund zehn Prozent nachgegeben hatten.

sti/det (dpa, rtr, afp)