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Bristol-Myers Squibb will Celgene schlucken

3. Januar 2019

In den USA zeichnet sich eine milliardenschwere Übernahme in der Pharmabranche, die sich gegenwärtig an mehreren Fronten neu sortiert, ab. Das Volumen des Deals liegt bei mehr als 65 Milliarden Euro.

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Bristol Myers Squibb Celgene
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Evans

Der Branchenriese Bristol-Myers Squibb will den Biopharma-Spezialisten Celgene für den Gegenwert von rund 74 Milliarden US-Dollar (rund 65,2 Mrd Euro) übernehmen. Der Aufsichtsrat von Celgene habe dem Geschäft bereits zugestimmt, so Bristol-Myers am Donnerstag.

Celgene-Aktionäre sollen pro eigener Aktie ein Papier von Bristol-Myers Squibb und 50 Dollar erhalten, wie die Unternehmen am Donnerstag in New York mitteilten. Zudem bekommen Celgene-Aktionäre das Recht auf weitere Erfolgszahlungen.

Neuer Riese am Medikamentenmarkt

Das Riesengeschäft soll einen führenden Hersteller von Biopharma-Medikamenten formen, der sich auf Krebsmedikamente, Entzündungen und Erkrankungen des Immunsystems und der Blutgefäße konzentrieren will. Die Unternehmen erwarten den Vollzug im dritten Quartal 2019. Die Konzerne streben an, bis zum Jahr 2022 jährliche Einsparungen von 2,5 Milliarden Dollar zu erzielen. Bristol-Myers will nach dem Abschluss zudem einen beschleunigten Aktienrückkauf über bis zu fünf Milliarden Dollar durchführen.

Umsatzsteigerungen und Einsparungen angepeilt

Die Papiere von Celgene waren am Mittwoch bei 66,64 Dollar aus dem Handel gegangen, Bristol-Myers-Aktien kosteten gut 52 Dollar. Im vorbörslichen Handel verloren die Papiere von Bristol 13 Prozent, Celgene-Aktien legten um mehr als 30 Prozent zu. Die Anteilseigner der Biotechfirma sollen im Rahmen des Deals auch einen Optionsschein erhalten, der ihnen eine Zahlung von neun Dollar zusichert, wenn drei bestimmte neue Medikamente von Celgene in den nächsten Jahren in den USA zugelassen werden.

Zusammen hoffen die beiden Unternehmen, in der nächsten Zeit sechs neue Medikamente mit einem Umsatzpotenzial von mehr als 15 Milliarden Dollar auf den Markt bringen zu können. Durch den Zukauf erwartet Bristol-Myers zudem jährliche Einsparungen von rund 2,5 Milliarden Dollar bis 2022. Den Abschluss des Deals erwartet der Konzern im dritten Quartal.

Die Branche ist im Umbruch

Bristol-Myers kann mit der Übernahme auch sein lukratives Geschäft mit Krebsimmuntherapien weiter ausbauen. Celgene selbst hatte sich in dem Bereich erst im vergangenen Jahr mit dem Kauf des Krebsspezialisten Juno Therapeutics für neun Milliarden Dollar verstärkt. Die Pharmaindustrie befindet sich seit Jahren in einem unaufhörlichen Konzentrationsprozess. Da viele Patente auslaufen und die Kosten für Forschung und Entwicklung steigen, bündeln immer mehr Firmen ihre Kräfte. Im vergangenen Jahr hatte der japanische Arzneimittelhersteller Takeda den größten Zukauf in der Branche bekanntgegeben. Er übernimmt für 59 Milliarden Dollar den irischen Rivalen Shire.

dk/hb (rtr/dpa)