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Razzien an mehreren VW-Standorten

8. Oktober 2015

Im Abgas-Skandal hat es am Donnerstag Razzien bei Volkswagen gegeben. Die Ausmaße des Skandals werden inzwischen immer größer. Auch in Europa soll es Manipulationen gegeben haben.

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Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Es seien Durchsuchungen in Wolfsburg und anderen Orten durchgeführt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. Ziel der Durchsuchungen sei die Sicherstellung von Unterlagen und Datenträgern gewesen, die den Ermittlern Aufschluss über die Vorgehensweise bei der Manipulation der Dieselmotoren geben könnten. Außerdem solle die Idendität der beteiligten Firmenmitarbeiter geklärt werden. Die Durchsuchungen seien durch drei Staatsanwälte mit Unterstützung des Landeskriminalamtes ausgeführt worden.

Europas größter Autokonzern hatte vor drei Wochen eingeräumt, mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert zu haben. Seitdem kommen jeden Tag neue Details ans Licht: VW räumte ein, die Steuerung zahlreicher Fahrzeuge mit dem Dieselmotor EA 189 könne nicht nur den amerikanischen Abgastest erkennen, sondern auch den europäischen Prüfzyklus NEFZ. Dies berichteten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Bisher war gesichert, dass der Autobauer US-Tests manipuliert hat.

US-Chef von VW vor dem Kongress

In Washington wollte der US-VW-Topmanager Horn am Donnerstag vor dem Kongress Abbitte leisten und sich für die Manipulationen entschuldigen, wie aus einer vorab veröffentlichten Stellungnahme hervorgeht. Der Manager erklärte, ihm sei im Frühling 2014 auch mitgeteilt worden, dass die US-Umweltbehörde EPA Strafen verhängen könnte. Unklar ist allerdings, wen in der Wolfsburger VW-Zentrale Horn daraufhin informiert hat und was dann unternommen wurde. Horn informierte den Kongress zudem, dass VW in den USA den Zulassungsantrag für die Fahrzeuge des Modelljahres 2016 zurückgezogen habe.

Das Kraftfahrt-Bundesamt prüft derzeit einen von VW vorgelegten Zeit- und Maßnahmenplan zur Bewältigung des Abgas-Skandals. Wie das KBA am Donnerstag mitteilte, geht es dabei um die Frage, inwieweit die von VW vorgeschlagenen Maßnahmen geeignet sind, um einen "regel- und zulassungskonformen Zustand" der betreffenden Fahrzeuge herzustellen. VW plant für die betroffenen Fahrzeuge je nach Motorvariante unterschiedliche Lösungen und will vor dem Rückruf von Millionen Autos zunächst "intensive Qualitätstests" vornehmen, wie es in Konzernkreisen hieß. Die Rückrufe sollen im Januar 2016 beginnen und Ende des Jahres beendet sein.

zdh/djo (dpa)