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Kriminalität

Razzia nach Geldtransfers in Millionenhöhe

19. November 2019

Einsatz in fünf Bundesländern und den Niederlanden: Die Polizei hat gegen mutmaßliche Bargeld-Schieber zugeschlagen. Sie sollen womöglich illegal erworbenes Geld über das "Hawala"-Banksystem außer Landes gebracht haben.

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Deutschland Duisburg Verbotene Millionentransfers - Durchsuchungen in fünf Bundesländern
Razzia am Dienstagmorgen in einem Juwelierladen in Duisburg-MarxlohBild: picture-alliance/dpa/C. Reichwein

Polizei, Steuerfahndung und Justiz vermelden einen Schlag gegen eine "international agierende kriminelle Vereinigung": Sie werfen 27 Personen im Alter zwischen 23 und 61 Jahren vor, im großen Stil Bargeld aus Deutschland illegal ins Ausland gebracht zu haben. Gegen sechs Beschuldigte lägen Haftbefehle vor, die teils mit Spezialeinsatzkräften vollstreckt wurden, teilten das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit.

Am Dienstagmorgen schlugen die Ermittler in fünf Bundesländern zu: Für 62 Wohnungen und Firmen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg sowie in den Niederlanden gab es Durchsuchungsbeschlüsse. Die Aktion wurde von einer neu eingerichteten "Task Force NRW" geleitet. Laut den Ermittlern waren 850 Polizisten und elf Staatsanwälte im Einsatz.

Geldtransfer ohne Banklizenz

Den Verdächtigen wird vorgeworfen, mutmaßlich kriminell erworbenes Geld ins Ausland gebracht zu haben, ohne die dafür erforderliche Banklizenz zu besitzen. Sie sollen das sogenannte Hawala-Banksystem verwendet haben: Dabei wird Geld an eine Annahmestelle in Deutschland gebracht und im Ausland wieder ausgezahlt. Laut Berichten von "Süddeutsche Zeitung", der WDR und der NDR soll es sich um rund 200 Millionen Euro handeln, das Geld sei hauptsächlich in die Türkei geflossen. Der Schwerpunkt der Razzia liege im Großraum Duisburg, wo neben Privatwohnungen auch Metallfirmen und Juweliere durchsucht würden.

ehl/stu (dpa, afp)