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Razzia bei Beckenbauer

2. September 2016

Die Schweizer Behörden hatten erst am Donnerstag bestätigt, dass bereits seit November 2015 ein Strafverfahren gegen Beckenbauer läuft. Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten Beamte auch seinen Wohnsitz in Salzburg.

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Franz Beckenbauer (Foto: dpa, M. Müller)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Müller

Im Skandal um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland haben Ermittler der Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) am Donnerstag das Haus von Franz Beckenbauer in Salzburg offenbar zwei Stunden lang durchsucht. Dies berichtet die Bild-Zeitung. Die BA hatte zuvor bereits bestätigt, dass insgesamt acht Razzien durchgeführt wurden. Laut "Bild"-Zeitung waren auch Funktionäre des Fußball-Weltverbandes FIFA betroffen. "Franz Beckenbauer hat die Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft unterstützt, seit er davon Kenntnis hatte, und an der heutigen Durchsuchung konstruktiv mitgewirkt. Er kooperiert auch weiterhin mit allen beteiligten Behörden", ließ der damalige OK-Chef am Donnerstag laut Bild über seine Anwälte ausrichten.

Von Ermittlungen im Urlaub erfahren

Die BA hatte am Donnerstag bestätigt, dass bereits am 6. November 2015 ein Strafverfahren gegen die WM-Organisationsbosse um Beckenbauer eingeleitet wurde. Es geht um den "Verdacht des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung". Neben Beckenbauer werden die früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie der ehemalige Generalsekretär Horst R. Schmidt beschuldigt. Für alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. Niersbach erklärte gegenüber der "Bild"-Zeitung. Er wolle sich zunächst um "Klarheit bemühen", bevor er sich konkret äußern wolle. Niersbach hatte im Urlaub auf Mallorca von den Ermittlungen erfahren.

Laut Schweizer Bundesanwaltschaft sind die "Hausdurchsuchungen oder begleitete Editionen" in "enger Koordination und Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden Österreichs sowie Deutschlands und unterstützt vom Bundesamt für Polizei" geschehen. Zudem wurden nach Angaben der BA "verschiedene Beschuldigte durch die Bundesanwaltschaft, oder im Auftrag der Bundesanwaltschaft einvernommen". Die BA ist zuständig, weil die damaligen finanziellen Transaktionen weitgehend über Schweizer Konten durchgeführt wurden.

bri/mm (sid, dpa, bild)