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Rammstein kündigt neues Album an

Torsten Landsberg
8. Februar 2021

Statt auf Tour ging Rammstein im Herbst 2020 ins Studio - und spielte ein neues Album ein. Die Kreativität habe sich vergrößert, sagt Keyboarder Flake.

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Rammstein-Keyboarder Flake steht in einem goldenen Anzug und mit Keyboard auf der Bühne.
"Die meisten Sachen (...) finden am Ende ja sowieso im eigenen Kopf statt." Rammstein-Keyboarder FlakeBild: Imago Images/TT/N. Nils Petter

Es gibt eine Fülle von Musikerinnen und Musikern, die im Jahr 2020 euphorisch auf Tour gehen wollten - mit neuen Alben im Gepäck, die dem Publikum präsentiert werden wollten. Die Corona-Pandemie durchkreuzte ihre Pläne und stellt bis heute viele Künstlerinnen und Künstler vor Probleme.

Auf Stadion-Tournee in Europa und Nordamerika wollte auch die Metal-Band Rammstein gehen, ehe zahlreiche Auftritte pandemiebedingt verschoben werden mussten. Als international erfolgreichste deutsche Band ist Rammstein jedoch in der glücklichen Lage, angesichts ausgefallener Konzerte nicht um die finanzielle Existenz bangen zu müssen. Statt also live die Bühnen in Brand zu stecken, hat die Band das Beste aus der Situation gemacht und ein neues Album eingespielt, das achte der Bandhistorie.

Rammstein auf der Bühne
Ihre Tour mussten die Musiker unterbrechen. Die freie Zeit nutzte die Band für ein neues Album.Bild: picture-alliance/dpa/C. Gateau

Mehr Zeit, weniger Ablenkung

"Dadurch, dass wir nicht live auftreten konnten, hat sich unsere Kreativität vergrößert", sagte Keyboarder Flake im Gespräch mit dem Online-Magazin des Plattenlabels Motor, bei dem die Band unter Vertrag steht. "Wir hatten mehr Zeit, uns neue Sachen auszudenken, und weniger Ablenkung. Dadurch haben wir eine Platte aufgenommen, die wir so nicht geplant hatten."

Im März 2020 hatte zunächst Sorge um Sänger Till Lindemann geherrscht, der mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Ein Corona-Test fiel allerdings negativ aus.

Während die meisten Menschen im vergangenen Jahr auf Reisen verzichteten, mieteten sich Rammstein im September im Tonstudio La Fabrique ein, das im französischen Saint-Rémy-de-Provence in einem ehemaligen Bauernhof vom Anfang des 19. Jahrhunderts residiert, eine knappe Autostunde entfernt vom Mittelmeer. So lassen sich Lockdown und Monotonie aushalten.

Flake gab an, im vergangenen Jahr mehr Muse und Zeit gehabt zu haben, Neuerscheinungen und ältere Platten bewusst zu hören. Probleme bei der Ideenfindung hätte die Band nicht gehabt: "Unsere Themen sind ja generell aus dem täglichen Erleben und aus dem Weltgeschehen und da passiert ja immer was", sagte Flake. "Unser Thema ist grundsätzlich die Beklopptheit der Menschen und die ist zu Corona-Zeiten nicht viel anders als zu normalen Zeiten."

Vom kürzlich aus dem Amt des US-Präsidenten verabschiedeten Donald Trump "konnte man auch viele Wesenszüge entnehmen". Die meisten Ideen spielten sich ohnehin im Kopf ab, sagte der Keyboarder. "Von außen kommen bloß so kleine Anstöße und da kommt auch genug durch, wenn die Straßen nur halb so voll sind."

Die unterbrochene Tournee soll nach derzeitiger Planung ab Mai fortgesetzt werden. Ein Termin für die Veröffentlichung des neuen Albums ist noch nicht bekannt.

Rammstein im Berliner Olympiastadion