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Gesellschaft

Harry und Meghan gegen die Yellow Press

2. Oktober 2019

Er wolle nicht noch einmal erleben, was seiner Mutter zugestoßen ist, sagt Prinz Harry, und zieht gegen die britische Boulevardpresse zu Felde. Es geht um die "Mail on Sunday" und den Missbrauch privater Informationen.

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Prinz Harry und Herzogin Meghan auf Afrikareise
Bild: picture-alliance/dpa/PA Wire/D. Lipinski

Die britische Yellow Press ist die härteste der Welt. Und das britische Königshaus ist stetes Thema, Objekt und Opfer der Regenbogenpresse. Das gilt auch für Prinz Harry und seine Familie. Der zweite Sohn von Prinz Charles und Prinzessin Diana und seine Frau, Herzogin Meghan, sprechen von "Mobbing" und einer "rücksichtslosen Kampagne", und gehen nun in die juristische Gegenoffensive. Die Klage gegen die "Mail on Sunday" und die Mutterfirma Associate Newspapers ist monatelang vorbereitet worden und wird von einer emotionalen Erklärung begleitet.

Die Mediengruppe soll falsche und "vorsätzlich abfällige" Berichte über Meghan geschrieben haben, und auch über Prinz Harry. Auslöser war ein privater Brief Meghans, den die "Mail" veröffentlicht und kommentiert hatte. Die Herzogin war als US-Schauspielerin Meghan Markle bekannt, bevor sie im Mai 2018 Prinz Harry heiratete.

"Opfer der britischen Boulevardpresse"

In einer Erklärung auf seiner Website schreibt Harry, dass seine Frau "eines der jüngsten Opfer der britischen Boulevardpresse" geworden sei, die "ohne Rücksicht auf die Folgen rücksichtslose Kampagnen im vergangenen Jahr geführt habe, während ihrer Schwangerschaft und während wir unseren neugeborenen Sohn aufgezogen haben". Wenn im Gegenzug so positiv über die derzeitige Afrikareise berichtet werde, zeige das nur die "Doppelmoral" dieser Medien.

Die "Mail on Sunday" bestreitet alle Vorwürfe. "Insbesondere leugnen wir kategorisch, dass der Brief der Herzogin in irgendeiner Weise bearbeitet wurde, die seine Bedeutung geändert hat", sagte ein Sprecher des Blatts.  

Prinz Harry und Herzogin Meghan auf Afrikareise
Prinz Harry, Herzogin Meghan und Sohn Archie sind auf AfrikareiseBild: picture-alliance/dpa/PA Wire/T. Melville

Dieselben starken Kräfte wie bei Diana?

Weil das Medienhaus bisher jede Lösung der Frage abgelehnt habe, müsse der Konflikt gerichtlich gelöst werden, schreibt Harry. "Sich zurückzuhalten und nichts zu tun, stünde im Widerspruch zu allem, woran wir glauben." Der Prinz erinnert daran, dass "diese unerbittliche Propaganda auch menschliche Kosten" habe. Damit meint er die tödliche Verfolgungsjagd in Paris, bei der seine Mutter, Prinzessin Diana, zusammen mit ihrem Lebensgefährten Dodi al-Fayed Ende August 1997 auf der Flucht vor Paparazzi ums Leben kam.

Er wolle keine Wiederholung der Geschichte, schreibt der Prinz. "Ich habe meine Mutter verloren, und jetzt sehe ich, wie meine Frau Opfer dieser selben starken Kräfte wird."

rb/nob (ap, dpa, rtr)