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Premier League setzt Abramowitsch ab

12. März 2022

Die oberste Spielklasse des englischen Fußballs zeigt dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch die Rote Karte: Der Putin-Vertraute darf den FC Chelsea aktuell nicht mehr leiten.

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Roman Abramowitsch | russischer Oligarch
Auch von der Premier League kaltgestellt: der russische Oligarch Roman AbramowitschBild: Anthony Anex/KEYSTONE/picture alliance

Auch der englische Fußball hat dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch nun offiziell die Führung des FC Chelsea untersagt. Die Verantwortlichen der Premier League setzte den 55-Jährigen am Samstag als Vorstand des Champions-League- und Klub-WM-Siegers ab. "Die Entscheidung des Vorstands hat keine Auswirkungen auf die Möglichkeit des Vereins, zu trainieren und seine Partien zu spielen, wie es in der von der Regierung ausgestellten Lizenz festgelegt ist, die am 31. Mai 2022 ausläuft", teilte die oberste Spielklasse des englischen Fußballs mit. Nach dieser Lizenz darf Chelsea aktuell keine Spieler verpflichten oder Verträge verlängern.

Chelsea darf eine Million Euro pro Spiel ausgeben

Die Regierung begrüßte die Entscheidung der Premier League und ließ wissen, dass der Klub nun 900.000 Pfund (rund eine Million Euro) für die Austragung jedes seiner Spiele ausgeben könne. Britische Medien hatten zuvor übereinstimmend berichtet, Konten des FC Chelsea seien eingefroren und Kreditkarten vorerst gesperrt worden. 

Verkauf des Klubs auf Eis gelegt

Die Absetzung Abramowitschs folgte auf weitreichende Sanktionen der britischen Regierung gegen den russischen Oligarchen. Abramowitsch hatte bereits angekündigt, dass er den FC Chelsea verkaufen wolle. Wegen der Sanktionen wurde der Vorgang allerdings vorläufig auf Eis gelegt.

Der russische Milliardär hatte den Premier-League-Klub 2003 für 140 Millionen Pfund (aktuell entspricht dies knapp 170 Millionen Euro) übernommen. Abramowitsch gilt als Vertrauter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Weder der Oligarch noch der FC Chelsea hatte den russischen Angriff auf die Ukraine bislang verurteilt.

Dem Verein droht der Ausverkauf seiner Stars, zu denen auch die deutschen Nationalspieler Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger gehören. Auch die Zukunft des Welttrainers von 2021, Thomas Tuchel, ist ungewiss. Der deutsche Erfolgscoach hatte am Freitag von großer Unruhe in der Mannschaft wegen der Sanktionen gegen Abramowitsch gesprochen. 

sn (sid, dpa, afp, rtr)