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Preise für dringliche Herausforderungen der Menschheit

29. September 2005

Den Alternativen Nobelpreis teilen sich in diesem Jahr zwei kanadische Aktivisten für Menschenrechte, eine malaiische Frauenrechtlerin und eine NGO für die Ureinwohner der Kalahari. Der Sonderpreis geht nach Mexiko.

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Künstler und Preisträger Francisco ToledoBild: AP

Francisco Toledo, einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler Mexikos, erhält in diesem Jahr den Ehrenpreis des Alternativen Nobelpreises. Dieser widme seine Arbeit dem Schutz des kulturellen Erbes seiner Heimatregion der Oaxaca, heißt es in der Begründung.

Toledo (65), indigener mexikanischer Künstler und Philantroph, erhält den Ehrenpreis für seinen jahrzehntelangen Einsatz für den Schutz und die Erneuerung des Kulturerbes, der Umwelt und Gesellschaft seiner Heimatregion Oaxaca.

Preisvergabe durch Schwedens König

Den mit zwei Millionen schwedischen Kronen (213.000 Euro) dotierten Alternativen Nobelpreis teilen sich in diesem Jahr zwei Menschenrechtsaktivisten aus Kanada, eine Frauenrechtlerin aus Malaysia sowie eine Nicht-Regierungsorganisation (Non-Governmental Organisation - NGO) aus Botswana. Dies gab der Gründer und Stifter des Komitees "Right Livelihood Awards", Jakob von Uexkull, am Donnerstag (29.9.2005) in Stockholm bekannt. Die Preise werden am 9. Dezember von König Carl XVI. Gustaf im schwedischen Parlament übergeben.

Botswanischer Preisträger in Haft

Der nun geehrte Chef der Organisation Ureinwohner der Kalahari, der Medizinmann Roy Sesana, wurde erst am Wochenende von den Behörden in Botswana auf einer Demonstration festgenommen. Als "schallende Ohrfeige für die Regierung und ihre diskriminierende Ureinwohnerpolitik" bezeichnete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Auszeichnung des 76-Jährigen. Seit 1992 macht Sesana auf die Vertreibung der Buschleute aus dem Kalahari Wildpark aufmerksam. "Wir hoffen, dass der Preisträger jetzt freigelassen wird", sagte der Afrika-Referent der GfbV, Ulrich Delius.

Die Kanadier Maude Barlow und Tony Clark erhalten den Preis, der für ihr langes Engagement "für fairen Handel und das fundamentale Menschenrecht auf Wasser". Irene Fernandez aus Malaysia wird für ihren Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und Einwanderer ausgezeichnet.

Alternative zum Nobelpreis seit 1980

Der so genannte Alternative Nobelpreis wurde 1980 von dem deutsch-schwedischen Journalisten von Uexkull ins Leben gerufen. Mit der Auszeichnung sollen Personen geehrt werden, die beispielhaft auf die dringlichsten Herausforderungen der Menschheit antworten. Der "Right Livelihood Award" wurde bislang für besondere Leistungen unter anderem beim Umweltschutz, bei Konfliktlösungen, der Verteidigung von Menschenrechten, bei der Entwicklung alternativer Technologien sowie bei der Erhaltung kultureller Errungenschaften vergeben. (kap)