Politikerinnen und Business-Frauen: Das sind die mächtigsten Afrikanerinnen
Neun afrikanische Frauen stellen sich einer männerdominierten Welt entgegen und mischen Politik, Wirtschaft und öffentliches Leben auf. Unsere Bildergalerie zeigt, wer sie sind und wo sie ihre Finger im Spiel haben.
Afrikas erste gewählte Präsidentin
Ellen Johnson Sirleaf war die erste demokratisch gewählte Frau an der Spitze eines afrikanischen Staates. Von 2006 bis 2018 war sie Präsidentin von Liberia, kämpfte gegen Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und Ebola. Für ihren Kampf für Sicherheit und Rechte von Frauen erhielt sie 2011 den Friedensnobelpreis. Heute sitzt sie dem "UN High-Level Panel on Migration in Africa" vor.
Ein großer Schritt für Äthiopiens Frauen
Sahle-Work Zewde ist seit Oktober die erste Präsidentin Äthiopiens. Zwar liegt die Macht in Äthiopien beim Premierminister und dem Ministerrat; Zewdes Stellung ist mit der des deutschen Bundespräsidenten vergleichbar. Trotzdem gilt ihre Wahl als großer Fortschritt in Äthiopien, wo Männer Politik und Wirtschaft dominieren. Das äthiopische Kabinett besteht zur Hälfte aus Frauen.
Die oberste Fürsprecherin des Französischen
Die ehemalige Außenministerin Ruandas, Louise Mushikiwabo, wird 2019 Generalsekretärin der Internationalen Organisation der Frankophonie. Und das, obwohl das Land vor gut zehn Jahren Englisch statt Französisch zur Hauptsprache für Verwaltung, Wirtschaft und Bildungswesen gemacht hat. Ihre Wahl gilt als diplomatischer Triumph, Unterstützung bekam sie unter anderem vom französischen Präsidenten.
Eine Frau und 193 Staaten
Eine weitere einflussreiche Frau: die Nigerianerin Amina Mohammed, seit Anfang 2017 stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen. Von 2002 bis 2005 arbeitete sie bereits im Rahmen der Millenniums-Entwicklungsziele mit der UN zusammen. Später war sie Sonderberaterin für den damaligen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und ein Jahr lang Umweltministerin unter Präsident Muhammadu Buhari.
Namibias Schuldenbekämpferin
In Namibia steht eine Frau an der Spitze der Regierung: Seit März 2015 ist Saara Kuugongelwa-Amadhila Ministerpräsidentin - und die erste Frau in diesem Amt in Namibia. Zuvor war sie Finanzministerin des Landes und verfolgte ein ambitioniertes Ziel: die Staatsverschuldung zu senken. Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit 1995 Mitglied der namibischen Nationalversammlung.
Eine Öl-Prinzessin in Verruf
Isabel dos Santos hat einen umstrittenden Ruf in Angola. Sie ist die Tochter des Ex-Präsidenten José Eduardo dos Santos, der sie 2016 zur Direktorin des staatlichen Öl-Unternehmens machte. Doch der neue Präsident Angolas bekämpft Vetternwirtschaft - und entließ Isabel dos Santos in einer seiner ersten Amtshandlungen. Auch danach soll sie noch Firmengelder auf ein Konto in Dubai überwiesen haben.
Strippenzieherin im Hintergrund
Bekannt für ihre Geheimhaltung und Sorgfalt ist Jaynet Kabila - Zwillingsschwester des Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Joseph Kabila, und Tochter des früheren Präsidenten. Jaynet Kabila sitzt im Parlament und ist außerdem Besitzerin eines Fernseh-, Internet- und Radio-Konzerns. 2015 erklärte sie das französische Magazin Jeune Afrique zur einflussreichsten Person in der Regierung.
Malis Rekordministerin
Neu auf dem Parket der Außenpolitik ist Kamissa Camara: die jüngste und erste weibliche Außenministerin in der Geschichte Malis. Die 35-Jährige wurde von dem wiedergewählten Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita in sein Kabinett berufen und ist nun eine von 11 Frauen in seiner Regierung. Insgesamt hat das malische Kabinett 32 Ministerinnen und Minister.
Nigerias Ölmagnatin und Wohltäterin
1,6 Milliarden US-Dollar schwer ist die Nigerianerin Folorunsho Alakija. Die Öl-Förderung in ihrem Land macht die Besitzerin der Firma Famfa Oil zur drittreichsten Person in Nigeria. Sie gehört laut Forbes Magazin - wie Isabel dos Santos - zu den reichsten Menschen der Welt. Mit ihrer eigenen Stiftung unterstützt die 67-Jährige Witwen und Waisenkinder.