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Politik direkt Forum vom 10.07.2008

17. Juli 2008

"Sollten auch Politiker eine Babypause machen?"

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Vater im Erziehungsurlaub Foto:DWBild: DW-TV

Informationen zum Thema:

Elternzeit - warum ein CSU-Politiker zum Hausmann wird

Eigentlich war es eine SPD-Idee: die Elternzeit auch für Männer. Doch in der konservativen CSU ist der Schwabe Stefan Rößle der erste Vollblutpolitiker, der als Landrat ein "Wickel-Volontariat" absolviert. Bei der sozialdemokratischen Opposition und seiner Frau kommt das natürlich gut an. Aber nicht alle in seiner bayerischen CSU finden die Idee gut. Doch Landrat Rößle lässt sich nicht beirren: Er wechselt vom Staatsmann zum Hausmann, zumindest für zwei Monate.

Unsere Frage lautet:

"Sollten auch Politiker eine Babypause machen?"

Antworten unserer Zuschauer:

Dorothea Well, Ghana:

"Ja, unbedingt. Politiker sind in der Sommerpause ja auch oft nicht an ihrem Arbeitsplatz, warum also nicht auch mal abwesend und zu Hause beim Baby? Die Erfahrungen, die sie dort sammeln, können ihnen ganz gewiss in ihrem Beruf helfen und geben ihnen eine ganz andere (Sichtweise, d. Red.) von Familie, Kindern, Gesellschaft, Erziehung, sozialer Verantwortung und den großen und kleinen Problemen des alltäglichen Lebens. Ich denke, sie können nur von einer solchen Erfahrung profitieren. Und der Respekt gegenüber ihren Frauen könnte durch eine solche Erfahrung erheblich zunehmen. Wenn sie ihre Abwesenheit von der Politikszene (...) gut vorbereiten und eine/nVertreter/in einsetzen für diese Zeit, kann dies nur für alle ein Gewinn sein. Nicht zuletzt wird es der Nachwuchs danken und außerdem hätte der Politiker noch ein wunderbares Beispiel zur Nachahmung abgegeben."

Rolf G., Thailand:

"Ich in der Meinung, dass die ersten Monate im Leben die wichtigsten sind. Die Mutter ist hier der wichtigere Elternteil, ob Politikerin oder nicht. Da Politiker meiner Ansicht nach heute weder politische Verantwortung übernehmen (noch) als Vorbilder dienen, können Sie eigentlich solange Urlaub nehmen, wie Sie wollen. Dazu bedarf es sicher keines Mutterschaftsurlaub (...)."

Wilfried Fuchs, Namibia:

"Natürlich sollten auch Politiker eine Auszeit nehmen, am besten alle und für immer, dann ginge es dieser Welt ein wenig besser."

Bernd Meihöfener, Deutschland:

"Bei 2000 Mitarbeitern, würde ich Herrn Rößle Elterzeit für immer geben, aber bitte nicht auf Kosten der Allgemeinheit und sehen, ob man nicht einen Besseren für das Amt findet."

Helge Weyland, Argentinien:

"Selbstverständlich können auch Politiker eine Babypause nehmen; die sind ja auch nur Menschen. Es gibt aber auch Politiker, die eine lebenslange Babypause nehmen sollten."

Martin Burmeister, Venezuela:

"Diese Frage sollte jedem Politiker individuell überlassen bleiben. Generell könnten auch Politiker eine Babypause machen, wenn diese die Verpflichtungen nicht negativ beeinflussen."

René Junghans, Brasilien:

"Wozu brauchen Politiker eine Babypause? Die tun doch ohnehin das ganze Jahr nichts! Babypause ist wichtig für jeden Vater, da der persönliche Kontakt zum Baby dieses von Geburt an positiv beeinflusst. Das Baby spürt die Nähe des Vaters, genauso wie die Nähe der Mutter und fühlt sich dadurch geborgen und geliebt. Es sollte aber nicht nur bei der Babypause bleiben: Jeder Vater muss seinem Kind immer hilfsbereit zur Seite stehen, zeigen, dass er es liebt und ihm mit Tat und Rat zur Seite stehen. Nicht nur, solange das Kind ein Baby ist. Abschließender guter Rat an alle Politiker: Politiker würden besser tun, sich um ihr Amt zu kümmern und was Positives leisten, bevor sie die Geburt eines Babys zum Vorwand nehmen, aus dem Nichtstun eine Dauerbeschäftigung zu machen."

Gerhard Seeger, Philippinen:

"Nichts gegen Babypause auch für Männer, aber Politiker ist ein etwas anderer Beruf. Bereits für jemanden in leitender, verantwortlicher Position in einem Unternehmen wird es nicht einfach sein, eine Babypause zu machen. Politiker sind nicht nur für ein Unternehmen da, sondern gewählte Vertreter für den gesamten Staat. Z.B. kann jederzeit eine Krise eintreten (und) Politiker müssen ständig auf dem laufenden sein. Können sie das während der Babypause?"

Erwin Scholz, Costa Rica:

"Politiker erfinden

sich ständig neu, ein Wahn,

weshalb sie jetzt verkünden

den Babyauszeitplan."

Werner Horbaty, Nicaragua:

"Politiker sind ja auch Arbeitnehmer und nicht Arbeitgeber, also wie in Schweden: 6 Monate Ferien!! Es bleibt nur noch zu sagen: Wer nimmt eigentlich Arbeit: Das sind die Arbeitgeber!!"

Gaby Bruns, Venezuela:

"Politiker werden vom Steuerzahler mit dicken Gehältern versorgt. Deshalb sollten sich die "Diener des Staates" zuhause ein Kindermädchen leisten. Sie selber sollten ihren Job machen, für den sie vom Bürger gewählt wurden."

Die Redaktion von ‚Politik direkt‘ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.