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Pakistans Präsident Zardari zu Besuch in Indien

8. April 2012

Mit Präsident Asif Ali Zardari ist erstmals seit sieben Jahren ein pakistanischer Staatschef nach Indien gereist. Beobachter erhoffen sich von dem Besuch eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den Atommächten.

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Präsident Pakistans Asif Ali Zardari zu Besuch in Indien (Foto: AP)
Präsident Pakistans Asif Ali Zardari zu Besuch in IndienBild: AP

Zardari kam am Sonntag zusammen mit einer 25-köpfigen Delegation zu einem als privat bezeichneten Besuch in der Hauptstadt Neu Delhi an. Dort sollte er Indiens Regierungschef Manmohan Singh zu einem Mittagessen treffen. Anschließend wollte Zardari zum berühmten Ajmer-Schrein 350 Kilometer südwestlich der indischen Hauptstadt reisen, einem bei Muslimen beliebten Pilgerziel. Zuletzt hatte 2005 der damalige pakistanische Staatschef Pervez Musharraf Indien besucht.

Sufi-Mausoleum in Ajmer, Indien (Foto: picture alliance)
Das Sufi-Mausoleum in Ajmer ist ein beliebtes Pilgerziel für MuslimeBild: picture alliance / Dinodia Photo Library

Kaschmir und Lashkar-e-Taiba auf der Agenda

Offiziell wird die Reise als Privatangelegenheit verkauft. Doch das Treffen mit Ministerpräsident Singh deutet darauf hin, dass die beiden rivalisierenden Atommächte Pakistan und Indien an einer Annäherung interessiert sind. Die beiden Länder gelten seit Jahrzehnten als Erzfeinde. Seit der Teilung des Subkontinents 1947 haben beide Länder drei Kriege gegeneinander geführt.

Indiens Ministerpräsident Manmohan Singh (Foto: AP)
Indiens Ministerpräsident Manmohan SinghBild: AP

Beobachter erwarten, dass bei dem Vier-Augen-Gespräch die Lage in der geteilten, aber von beiden Staaten beanspruchten Unruheregion Kaschmir besprochen wird. Singh könnte zudem auf ein härteres Vorgehen der Pakistaner gegen die pakistanische Islamistengruppe Lashkar-e-Taiba (LeT) dringen. Die Organisation wird von den indischen Behörden für die Anschläge in Mumbai im Jahr 2008 mit 166 Toten verantwortlich gemacht.

Kopfgeld auf pakistanischen Extremisten ausgesetzt

LeT-Gründer Mohammad Saeed lebt unbehelligt in Pakistan. Durch die Anschläge geriet der 2004 eingeleitete Friedensprozess ins Stocken und die Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden erheblich belastet. Das Oberste Gericht Pakistans hatte 2010 geurteilt, dass es nicht genug Beweise für eine Festnahme Saeeds gebe. Vor einer Woche rief die US-Regierung zehn Millionen Dollar (7,5 Millionen Euro) für Informationen aus, die seine Verurteilung vor Gericht erlauben würden.

Der Gründer der Islamistengruppe Lashkar-e-Taiba, Mohammad Saeed (Foto: AP)
Der Gründer der Islamistengruppe Lashkar-e-Taiba, Mohammad SaeedBild: AP

GD/uh (dpa, dapd, afp)