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Oscars: Publikumspreis für mehr Publikum

Julia Hitz
16. Februar 2022

Mit drei Moderatorinnen und einem Preis zum Abstimmen will die Filmakademie wieder mehr Menschen vor die Fernseher holen. Auf Twitter wählen US-Filmfans jetzt ihre Favoriten.

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Selfie von Ellen DeGeneres mit zahlreichen Hollywoodstars bei der Oscar-Verleihung 2014
Gelungene Publicity für die Oscars: Dieses Selfie von Moderatorin Ellen DeGeneres brach 2014 alle RekordeBild: Ellen DeGeneres/AP/picture alliance

Die so genannte "awards season" ist in den USA in vollem Gange, der Countdown für die Oscarverleihung 2022 läuft, die Nominierten wurden bekanntgegeben. Nun hat die US-Filmakademie Anfang der Woche die Einführung eines Publikumspreises angekündigt. Vizepräsidentin Meryl Johnson erklärte am Montag, die Abstimmung im Netz gebe den Fans die Gelegenheit, "in Echtzeit an der Show teilzunehmen, eine Gemeinschaft zu bilden und Teil des Erlebnisses zu werden wie nie zuvor".

Vor allem ist es wohl eine Initiative, um die Zahlen des TV-Publikums wieder in alte Höhen zu katapultieren. Bei der Zeremonie im vergangenen Jahr sahen nur noch rund zehn Millionen Menschen zu - weniger als die Hälfte der Zuschauer von 2020. Obwohl die Oscars nach wie vor der wichtigste Filmpreis der Welt sind: Solch schlechte Zuschauerzahlen kann die Filmakademie nicht hinnehmen.

Oscar-Statuette
Wer abstimmt, hat Chancen auf eins von drei Tickets für die Oscar-VerleihungBild: Lewis Joly/REUTERS

Partizipation als Schlüssel?

Bislang war die Auswahl der Preise eine exklusive Sache: Nur die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, wie die US-Filmakademie offiziell heißt, durften über die Preise in mehr als 20 Kategorien bestimmen. 

Nun können US-Filmfans bis zum 3. März bis zu 20 Mal pro Tag auf Twitter oder der Website der Oscars über ihren Favoritenfilm abstimmen. Ob er an den Kinokassen-Hit "Spiderman: No Way Home" geht? Die Fans der Marvel-Comicverfilmung (der in der Kategorie "Beste Visuelle Effekte" nominiert ist) zeigen sich in den sozialen Medien auf jeden Fall motiviert.

Doch auch das mit Kristin Stewart als Prinzessin Diana besetzte Biopic "Spencer" und "Tick, Tick...Boom!" mit Andrew Garfield in der Hauptrolle können viele Herzchen sammeln. Beide sind als beste Schauspieler bzw. Schauspielerin nominiert.

In einer separaten Umfrage werden die Fans zudem aufgefordert, ihren liebsten "Filmjubel-Moment" zu wählen. Bisher hielt der Jubel im Netz darüber sich in Grenzen, der Hashtag #oscarsCheermoment wartet noch auf den Durchbruch. Immerhin: Die fünf meistgewählten Szenen, bei denen das Publikum "nicht anders konnte, als in Jubelschreie auszubrechen", werden bei der Oscar-Verleihung gezeigt.

Frauen-Trio moderiert live

Nach vier Jahren ohne Live-Moderation kündigte die Filmakademie außerdem nun gleich drei Frauen an, die durch das meist etwa dreistündige Programm führen: Stand-up-comedians Amy Schumer und Wanda Sykes sowie Schauspielerin Regina Hall. 

Portraits der US-Schauspielerinnen Regina Hall, Amy Schumer, Wanda Sykes
Moderatorinnen der Oscars 2022: Regina Hall, Amy Schumer, Wanda SykesBild: Uncredited/AP/picture alliance

Die 94. Oscars werden am 27. März in Los Angeles verliehen. Der düstere Western "The Power of the Dog" von Regisseurin Jane Campion ist bei der diesjährigen Vergabe Favorit für den Hauptpreis als bester Film.