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Opposition wirft Assad neues Massaker vor

13. Juli 2012

Neue Horrormeldungen aus Syrien: Sicherheitskräfte sollen bei Hama zwischen 220 und 250 Menschen massakriert haben. Die Regierung bestreitet das und beschuldigt ihrerseits "Terroristen" der Tat.

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Gefechte in Homs am 11. Juli 2012 (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Syrische Regierungstruppen haben nach Angaben von Oppositionellen in dem Dorf Tremseh, rund 35 Kilometer nordwestlich von Hama, bis zu 250 Menschen getötet. Die Ortschaft sei am Donnerstag von Panzern umstellt und mit Hubschraubern beschossen worden, so die Aktivisten. "Mehr als 220 Menschen wurden getötet und rund 300 weitere verletzt", sagte Abu Omar, der örtliche Kommandeur der oppositionellen Freien Syrischen Armee, der Nachrichtenagentur dpa.

Regierung bestreitet Vorwürfe

Sollten sich diese Angaben bewahrheiten, wäre es das schwerste Massaker seit Beginn der Rebellionen gegen Präsident Baschar al-Assad vor einem Jahr. Allerdings lassen sich die Angaben nicht überprüfen, da freie Medien in Syrien nur schwer arbeiten können. Eine unabhängige Bestätigung für die Berichte liegt bisher nicht vor. Der Leiter der UN-Beobachtermission, der norwegische General Robert Mood, sagte, sein Team stehe bereit für eine sofortige Untersuchung der Ereignisse vor Ort. Man könne "die Tatsachen überprüfen, falls und wenn es eine glaubwürdige Feuerpause gibt".

Syrische Truppen verüben neues Massaker

Die syrische Regierung hat die Vorwürfe bereits scharf zurückgewiesen. Das Massaker sei von Oppositionskräften verübt worden, um die öffentliche Meinung gegen Syrien aufzuwiegeln und ein militärisches Eingreifen zu legitimieren, hieß es. Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, die Armee habe eine Gruppe "Terroristen" in dem Ort bekämpft. Drei Soldaten seien dabei getötet worden.

Russland gegen UN-Intervention

Der oppositionelle Syrische Nationalrat erklärte, um den "mörderischen Wahnsinn" zu stoppen, müsse der UN-Sicherheitsrat eine Resolution gemäß Kapitel VII der UN-Charta verabschieden. Laut Kapitel VII sind zur Wiederherstellung des Friedens wirtschaftliche Sanktionen sowie militärische Gewalt erlaubt.

Doch dagegen sperrt sich Russland, das im Sicherheitsrat jede Resolution mit seinem Veto blockieren kann. "Wir sind definitiv gegen Kapitel VII", sagte der stellvertretende russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Alexander Pankin, noch am Donnerstag. "Alles ist verhandelbar, aber darüber verhandeln wir nicht - das ist die rote Linie."

det/uh (afp, dapd, dpa)