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Olympiasieger Legkow vorläufig gesperrt

27. Dezember 2016

Im Skandal um das russische Staatsdoping kommen immer mehr Namen an die Öffentlichkeit. Kurz vor dem Start der Tour de Ski beteuert Langläufer Legkow seine Unschuld und fordert die Aufhebung seiner Suspendierung.

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Schweiz FIS Weltcup Langlauf Herren Alexander Legkov
Bild: Imago/Geisser

Olympiasieger Alexander Legkow und sein Langlauf-Kollege Jewgeni Below wollen noch vor dem Start der Tour de Ski am Silvestertag die Aufhebung ihre vorläufigen Dopingsperren beantragen. Zuvor hatte Trainer Oleg Perewozschikow die Namen von vier der sechs vom Ski-Weltverband FIS gesperrten Langläufer öffentlich gemacht.

Neben Legkow und Below seien noch Maxim Wylegschanin, hinter Legkow 2014 in Sotschi Olympiazweiter über die 50 Kilometer, sowie Alexej Petuchow betroffen, sagte der Coach am Dienstag in einem Interview der russischen Nachrichtenagentur TASS. Julia Iwanowa, die WM-Dritte im Sprint von 2013, war zuvor selbst in die Offensive gegangen. 

Die beiden vom deutschen Trainer Markus Cramer betreuten Russen Legkow und Below beteuerten in einer Presseerklärung vom Dienstag ihre Unschuld. Die beiden Langläufer lassen sich von dem auf Sportrecht spezialisierten deutschen Anwalt Christof Wieschemann vertreten. 

Wurden die Dopingproben geöffnet?

In der zweiseitigen Presseerklärung heißt es, Ermittlungen seien nur eingeleitet worden, "weil sich an den Probenflaschen angeblich Spuren befinden, die auf deren Öffnung hinweisen". Der in zwei Teilen in diesem Jahr erschienene McLaren-Report, der staatlich gelenktes Doping im russischen Sport aufdeckte, unterscheide zwischen drei Gruppen, von denen zwei dahingehend Hinweise liefern, dass die Proben manipuliert wurden oder nicht vom vermeintlich getesteten Athleten stammen. Legkows und Belows Proben wiesen laut Angaben des Anwalts jedoch keine Auffälligkeiten auf. 

Zudem gehören die beiden Athleten laut Angaben des Anwalts nicht zur im McLaren-Report genannten "Duchess"-Liste von Athleten, die "unter staatlicher Kontrolle leistungssteigernde Substanzen bekommen haben sollen". Vielmehr seien sie Teil der "Sochi Medal by Day List". Die Liste enthalte Namen von russischen Medaillen-Gewinnern oder zukünftigen Medaillen-Hoffnungen, deren Proben laut McLaren ausgetauscht wurden, "ohne dass demjenigen, der die Öffnung der Proben verfügt haben soll, bekannt war, ob die angeblich vertauschte Probe hätte positiv sein können oder nicht". Über einen Austausch von Blutproben lägen McLaren aber keine Erkenntnisse vor, was die Verteidiger der Athleten als "sicheres Indiz" dafür ansehen, dass Legkow und Below bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 nicht gedopt waren.

Das Internationale Olympische Komitee hatte kurz vor Weihnachten ein Disziplinarverfahren gegen 28 russische Teilnehmer der Olympischen Spiele in Sotschi wegen Dopingverdachts eingeleitet. Das IOC reagierte damit auf die Erkenntnisse aus dem zweiten McLaren-Report Anfang des Monats. Daraufhin hatte neben dem Ski-Weltverband auch der Biathlon-Weltverband zwei Athleten vorläufig gesperrt. Als erste Sportlerin hatte Iwanowa ihre Suspendierung öffentlich gemacht.

sw/jw (dpa, sid)