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Olympia 2026: Drei Kandidaten

9. Oktober 2018

Die IOC-Vollversammlung benennt Calgary, Stockholm und die Region Cortina d'Ampezzo/Mailand offiziell zu Kandidaten um die Ausrichtung der Winterspiele 2026. Das Gremium nickt auch die umstrittene Athletenerklärung ab.

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Argentinien IOC-Vollversammlung in Buenos Aires | Thomas Bach
Bild: Getty Images/AFP/J. Mabromata

Calgary in Kanada, die italienische Region Mailand/Cortina d'Ampezzo und die schwedische Hauptstadt Stockholm sind die Finalisten im Rennen um die Olympischen Winterspiele 2026. Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bestätigte in Buenos Aires die drei Orte als offizielle Kandidaten. "Alle drei wären gute, vertrauenswürdige Partner für uns", sagte IOC-Vizepräsident Juan Antonio Samaranch jr. "Sie haben die Infrastruktur und die Erfahrung, um Olympische Winterspiele auszurichten." Besonderes Augenmerk sei darauf gelegt worden, dass die Kosten im Rahmen blieben und Neubauten auch nach den Winterspielen sinnvoll genutzt werden könnten.

Volksabstimmung in Calgary

Politische Probleme könnte es in Calgary geben, wo für November eine Volksbefragung über die Winterspiele geplant ist. Zwar ist die Entscheidung nicht bindend, allerdings dürfte es schwer sein, die Kandidatur im kanadischen Olympia-Ort von 1988 bei einem deutlichen Scheitern der Volksbefragung weiter voranzutreiben. Zuletzt war bereits die Kandidatur von Sion in der Schweiz gescheitert, weil sich die Bevölkerung gegen Olympia ausgesprochen hatte.

Wer die übernächsten Winterspiele austragen darf, entscheidet das IOC im Juni 2019 in Lausanne. Ursprünglich hatte diese Vollversammlung in Mailand stattfinden sollen, wurde jedoch verlegt, weil die Stadt unter den Kandidaten ist. Das IOC-Exekutivkomitee hatte am vergangenen Donnerstag den türkischen Interessenten Erzurum aussortiert. Dort fehle es noch an Erfahrung im Wintersport, hieß es zur Begründung.

Umstrittene Athleten-Erklärung gebilligt

Die IOC-Vollversammlung nickte auch einstimmig die umstrittene Athletenerklärung ab. Sie war von der IOC-Athletenkommission ausgearbeitet worden und soll Sportler vor Missbrauch, Diskriminierung und Doping schützen. Das IOC nannte die Erklärung "bahnbrechend". Die Ansichten von mehr als 4200 Athleten aus 190 Ländern seien berücksichtigt worden.

Mehrere nationale Athletenverbände hatten das IOC aufgefordert, die Erklärung nicht zu verabschieden. "Wir sind nicht davon überzeugt, dass die Stimme der Athleten ausreichend gesucht wurde", hieß es vonseiten der Kritiker, zu denen die Athleten-Verbände aus den USA, Kanada, Großbritannien und Deutschland gehörten. Die breite Masse der Profisportler sei nicht angehört worden. Zudem gewähre die Erklärung den Sportlern nicht ausreichenden Schutz, hieß es in dem Schreiben an IOC-Präsident Thomas Bach. Auch sei unklar, wie Verletzungen der Rechte von Sportlern sanktioniert würden.

sn (dpa, sid)