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Nächster Rekord für Lewandowski

19. Oktober 2019

Auch beim 2:2 in Augsburg trifft Robert Lewandowski für den FC Bayern und stellt damit den Rekord von Pierre-Emerick Aubameyang ein. Der FCB kann sich auf seinen Torjäger verlassen - für andere Positionen gilt das nicht.

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Bundesliga - FC Augsburg v Bayern München Lewandowski
Bild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Er trifft und trifft und trifft. Torjäger Robert Lewandowski hat auch im achten Bundesliga-Spiel in Serie für den FC Bayern getroffen. Das Tor per Kopfball zum 1:1-Zwischenstand beim FC Augsburg war bereits sein zwölfter Saisontreffer. Damit stellte der 31 Jahre alte Pole den Liga-Rekord des früheren Dortmunders Pierre-Emerick Aubameyang ein, der in der Saison 2015/16 ebenfalls in den ersten acht Spielen in Serie getroffen hatte. Dass er dennoch mit enttäuschter Miene vom Platz schlich, hat viel damit zu tun, dass viele seiner Mannschaftskollegen nicht die gleiche Klasse zeigten wie er. Durch einen späten Ausgleichstreffer der Augsburger verlor der FC Bayern in der Nachspielzeit noch zwei Punkte und musste sich mit einem enttäuschenden 2:2 (1:1) zufriedengeben.

Auch in Europa aktuell Spitze

Lewandowski ragt aus der teilerneuerten Mannschaft der Bayern heraus: Nicht nur in der Bundesliga, auch europaweit liegt er mit seinen zwölf Treffern in der Torjägerliste vorn. Zum Vergleich: Superstar Lionel Messi vom FC Barcelona, der sich in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Serie den Goldenen Schuh der UEFA für Europas treffsichersten Torjäger abgeholt hatte (36 Tore in der Saison 2018/19), hat bisher in vier Spielen der spanischen Liga, bei denen er zum Einsatz kam, "nur" zweimal getroffen. Bisher einziger Bundesliga-Spieler unter den Preisträgern war der legendäre deutsche "Bomber der Nation", Gerd Müller 1970 (38 Tore) und 1972 (40 Tore) - wie Lewandowski vom FC Bayern.

Deutschland Fußballsprache Torjägerkanone Robert Lewandowsk
Bereits viermal war Lewandowski Torschützenkönig der Fußball-BundesligaBild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto

Robert Lewandowski blieben große internationale Ehrungen bislang verwehrt. Andere hatten am Ende immer die größeren Erfolge, vor allem aber wohl aber das größere Renommee. Lewandowski fehlt es im Vergleich zu einem Cristiano Ronaldo etwas an Strahlkraft, an Schlagzeilen-Tauglichkeit und an Social-Media-Followern. In Sachen Ehrgeiz, physische Fitness und Torgefährlichkeit steht er Ronaldo in nichts nach. Lewandowski, dessen Frau Anna Lewandowska penibel auf seine gesunde Ernährung achtet und "eine Art Psychologin" für ihn ist, lebt asketisch und trainiert viel für den Erfolg. Und der lässt sich derzeit in Toren messen. 

Real hätte ihn gerne geholt

Im vergangenen August hatte Lewandowski, der nach vier Jahren in Dortmund seit 2014 für die Münchener auf Torejagd geht, seinen Vertrag bei den Bayern bis Mitte 2023 verlängert. Allerdings halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass Lewandowski nach wie vor gerne seine Karriere beim spanischen Renommierklub Real Madrid ausklingen lassen würde. Kürzlich hatte Real-Präsident Florentino Perez gesagt, dass Real seit Jahren versuche, den Torjäger von den Bayern loszueisen: "Nichts ist passiert, weil er keine Klausel hat und sie ihn nicht verkaufen werden. Es gibt keine Möglichkeit."

Und angesichts seiner aktuellen Tor-Fließbandproduktion sind die Bayern gut beraten, ihn auch weiterhin in München zu halten. Gemeinsam mit Serge Gnabry, der in Augsburg das zweite Tor der Bayern erzielte, bildet er ein vielseitiges und vor allem effizientes Sturmduo, das mit seinen Toren die größten Schwachstellen im Team des FCB kaschieren kann. Die sind vor allem im Defensivbereich zu finden, wo der verletzungsbedingte Ausfall von Niklas Süle (musste mit Knieverletzung ausgewechselt werden) für schwere Turbulenzen sorgte. Die Abhängigkeit des FC Bayern von Lewandowskis Toren scheint noch einmal gewachsen zu sein. 

Sechs Tore fehlen noch zu Heynckes

Der erfolgreichste ausländische Torjäger der Bundesliga ist er bereits. Sein Tor in Augsburg war sein 214. Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse. Nur drei Spieler waren in der Bundesliga erfolgreicher: Gerd Müller (365 Tore), Klaus Fischer (268) und Jupp Heynckes (220). Wenn Lewandowski weiter so zuverlässig trifft, wird er seinen Ex-Trainer Heynckes schon bald überflügeln. Vielleicht klingelt dann ja auch wieder das Telefon bei den Bayern, mit Real-Präsident Perez am anderen Ende der Leitung.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter