Nowitzki und Co.: Wie Länder ihre Sportler ehren

Die höchste Auszeichnung Deutschlands für sportliche Verdienste, das Silberne Lorbeerblatt, hat Ex-Basketball-Superstar Dirk Nowitzki bereits seit 2011 im Schrank. Jetzt hat der 41-Jährige, der seine Karriere beendet hat, auch das Bundesverdienstkreuz (Bild) für sein soziales Engagement, unter anderem für benachteiligte Jugendliche. Und wie werden Sportler in anderen Ländern geehrt?

"Weltmeister" bei der Vergabe von Orden und Titeln an Sportler sind wohl die Briten. 2017 schlägt Königing Elizabeth II. (l.) Laufstar Mo Farah zum Ritter. Der Doppel-Olympiasieger - 2012 und 2016 holte er jeweils Gold über 5000 und 10.000 Meter - heißt seitdem Sir Mo Farah. Wie auch Tour-de-France-Sieger Sir Bradley Wiggins oder der sechsmalige Bahnrad-Olympiasieger Sir Chris Hoy.

Das Pendant zur Anrede "Sir" ist "Dame". So darf sich zum Beispiel Jessica Ennis-Hill nennen. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann die Leichtathletin den Siebenkampf. Seit 2017 ist Ennis-Hill "Dame Commander of the Order of the British Empire".

"Nur" Offizier, im vierten Rang des Ordens, ist der frühere englische Fußballstar David Beckham (l.). Doch auch er freut sich, begleitet von seiner Gattin Victoria (r.), über die Auszeichnung, die er 2003 im Buckingham-Palast erhält. Andere Stars aus dem Fußball haben es sogar zum Sir gebracht, wie Bobby Charlton, Weltmeister von 1966, oder Alex Ferguson, Trainerlegende von Manchester United.

Seit 1802 ehrt Frankreich besondere Verdienste mit dem Orden der Ehrenlegion, den es in mehreren Abstufungen gibt. So nennt Didier Deschamps (2.v.r.), Trainer der Fußballweltmeister von 2018, die Medaille der Legion sein Eigen. Unter den Offizieren der Ehrenlegion finden sich weitere Sportler wie Fußballstar Zinedine Zidane oder auch Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher aus Deutschland.

Die vom Präsidenten verliehene Freiheitsmedaille ist die höchste zivile Auszeichnung der USA. Unter den so Geehrten finden sich auch berühmte Sportler wie Ex-Tennisstar Billie Jean King (l.), Box-Legende Muhammad Ali, die Basketball-Ikonen Michael "Air" Jordan und Kareem Abdul Jabbar oder auch Golfstar Tiger Woods.

Zu Tränen gerührt ist Golf-Legende Jack Nicklaus (2.v.l.), als er 2014 die Goldene Ehrenmedaille des US-Kongresses erhält. Die Auszeichnung gilt als gleichrangig zur Freiheitsmedaille des Präsidenten. Auf der Liste ihrer Träger finden sich Sportler wie der Golfer Arnold Palmer, das gesamte US-Olympia-Team von 1980 oder auch Sprint-Legende Jesse Owens, der posthum ausgezeichnet wurde.

Auch Russland vergibt Titel und Orden an seine Spitzensportler. So dürfen sich auch die mehrfachen Olympiasieger Lubow Jegorowa (Skilanglauf) und Alexander Karelin (Ringen) "Helden der Russischen Föderation" nennen. Nicht ganz so hoch angesiedelt ist der "Orden für Verdienste um das Vaterland", den der damalige Präsident Dmitri Medwedew (l.) 2009 Tennisspielerin Jelena Dementjewa (r.) verleiht.

Eher mit Privilegien als mit Orden verwöhnt die Volksrepublik China ihre Sportstars. Zum 70. Jahrestag der kommunistischen Staatsgründung ist jedoch auch ein Vertreter des Sports unter den rund 40 Persönlichkeiten, die Präsident Xi Jinping (r.) Ende September 2019 als "Vorbild des Volkes" auszeichnet: der 86 Jahre alte Wang Wenjiao (l.), der "Vater des chinesischen Badminton".

Portugals Fußballstar Cristiano Ronaldo (l.) hat schon vier Orden seines Landes in der Vitrine. So darf er sich seit der Ehrung durch Präsident Anibal Cavaco Silva (r.) im Jahr 2014 "Großoffizier des Ordens des Infanten Dom Henrique" nennen. Die Auszeichnung wird seit 1960 an Zivilisten mit besonderen Verdiensten verliehen und erinnert an den portugiesischen Entdecker Heinrich, den Seefahrer.

Die Zahl der lebenden "Companions of the Order of Canada", der Träger des höchsten kanadischen Ordens, ist auf 165 begrenzt. 2009 wird diese Ehre Eishockeylegende Wayne Gretzky zuteil. Bis heute hat er sich die Auszeichnung nicht abgeholt. Gretzky ist Wiederholungstäter: Schon als "Officer of the Order of Canada" ließ er 14 Jahre verstreichen, ehe er sich den Orden überreichen ließ.

Nicht jeder Orden, den Sportler erhalten, ist bierernst gemeint. So ehrt die Münchener Faschingsgesellschaft Narrhalla 2018 Ex-Fußballweltmeister Philipp Lahm mit dem Karl-Valentin-Orden. Nicht weil Lahm am 11.11., dem traditionellen Auftakt von Fasching und Karneval, geboren wurde, sondern für seinen Ausspruch in einem Interview: "Die meiste Luft hat der Ball."