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Niebel bemüht sich um Krisenlösung in Mali

8. August 2012

Deutschland fordert von Mali konkrete Schritte gegen die Islamisten im Norden. Darüber will Entwicklungsminister Niebel mit der Übergangsregierung in Bamako sprechen.

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Entwicklungsminister Niebel spricht in Burkina Faso mit Präsident Campaore (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

"Wir werden uns nicht mehr mit Ankündigungen zufriedengeben, sondern wollen Taten der Übergangsregierung in Mali sehen", sagte Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel in Burkina Faso, einem Nachbarstaat Malis. Noch an diesem Donnerstag (09.08.2012) will der FDP-Politiker in Malis Hauptstadt Bamako mit Übergangspräsident Dioncounda Traoré und Regierungschef Cheikh Modibo Diarra über Auswege aus der Krise sprechen.

Islamisten wollen eigenen Staat

Der westafrikanische Staat ist faktisch gespalten, nachdem Islamisten mit Verbindungen zum Netzwerk Al-Kaida im Norden Malis die Macht übernommen haben. Im Bündnis mit separatistischen Tuareg-Kämpfern hatten sich die Islamisten im März das Machtvakuum nach dem Militärputsch in Bamako zu nutze gemacht und den Norden Malis erobert. Seither wüten dort radikale Muslime, die einen Gottesstaat errichten wollen. In der historischen Stadt Timbuktu zerstörten sie mehrere islamische Heiligtümer. Tausende Menschen sind geflohen.

Flüchtlinge aus Mali in Burkina Faso (Foto: dpa))
Flüchtlinge aus Mali in Burkina FasoBild: picture-alliance/dpa

In Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos kam Niebel mit Präsident Blaise Compaoré zusammen (Artikelbild), der im Auftrag der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas die Verhandlungen über eine Beilegung der Krise in Mali leitet. Aus der deutschen Delegation verlautete anschließend, die Gespräche mit den Rebellen in Nord-Mali würden nach Ende des islamischen Fastenmonat Ramadan Mitte August weitergehen.

Millionen vom Hunger bedroht

Das Chaos in Mali verschärft die Nahrungsmittelkrise in der Sahelzone. Nach Schätzungen sind etwa 18,7 Millionen Menschen aus dem Niger, Mali, Burkina Faso, Mauretanien und dem Senegal betroffen. Allein in Burkina Faso gelten 2,8 Millionen Menschen als vom Hunger bedroht.

Niebel sagte in Ouagadougou weitere Hilfe Deutschlands zu: "Wir lassen die Menschen in Burkina Faso nicht im Stich." Die Bundesregierung hatte bereits im vergangenen November auf die ersten Anzeichen einer beginnenden Nahrungsmittelknappheit in der Sahel-Region reagiert und insgesamt Mittel in Höhe von 38,9 Millionen Euro zugesagt. Auf Burkina Faso entfallen dabei nach Angaben des Entwicklungsministeriums 5,2 Millionen Euro. Für den Bereich ländliche Entwicklung habe er weitere neun Millionen Euro zugesagt, sagte Niebel. Zum Auftakt seiner Westafrikareise hatte Niebel als erster Bundesminister Sierra Leone besucht.

wl/rb (dpa, kna)