News kompakt: Trump trifft Netanjahu und greift Harris an
27. Juli 2024Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu haben bei einem Treffen Einigkeit demonstriert. Das Gespräch fand im US-Bundesstaat Florida statt, Berichten zufolge soll Netanjahu darum gebeten haben. Trump kritisierte bei der Zusammenkunft seine politische Rivalin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris scharf. Sie sei eine Zerstörerin, ihre Bemerkungen in Bezug auf Israel seien respektlos gewesen. Weiter sagte Trump über seine mögliche Gegnerin im Rennen um das Weiße Haus: "Ich weiß nicht, wie jemand, der Jude ist, für sie stimmen kann, aber das bleibt jedem selbst überlassen."
Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Harris hatte nach einem Treffen mit Netanjahu in Washington mit Blick auf die humanitäre Lage im palästinensischen Gazastreifen unter anderem gesagt: "Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen und ich werde nicht schweigen."
Olympische Sommerspiele in Paris nach spektakulärer Show eröffnet
Wasserspiele der Superlative und eine bewegende Hommage an Frankreich: Bei strömendem Regen haben Hunderttausende Menschen in Paris am Freitagabend begeistert die Bootsparade aller Olympia-Teilnehmer und die spektakulären Show-Einlagen auf und an dem Fluss Seine gefeiert.
Die effektvolle Inszenierung des französischen Schauspielers und Theaterregisseurs Thomas Jolly griff auch zahlreiche Wahrzeichen des Landes auf. Sie war zugleich eine Hommage an die grundlegenden Werte Frankreichs: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Diversität. Um 22.53 Uhr MESZ erklärte Präsident Emmanuel Macron am Trocadéro gegenüber dem Eiffelturm "die Spiele von Paris zur Feier der 33. Olympiade der Neuzeit für eröffnet".
Hunderttausende Zuschauer zu Christopher Street Day in Berlin erwartet
Zum 46. Berliner Christopher Street Day (CSD) werden bis zu 500.000 Menschen erwartet. Unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - Für Demokratie und Vielfalt" sollen sie von der Leipziger Straße zur Siegessäule ziehen. Die Abschlusskundgebung findet vor dem Brandenburger Tor statt.
Es nehmen insgesamt 75 Wagen, Dutzende Fußgruppen und verschiedene Musiker und Musikerinnen teil. Der Berliner CSD gilt als eine der größten Veranstaltungen der queeren Community in Europa. Die Kundgebung erinnert an den 28. Juni 1969, als die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street stürmte, worauf tagelange Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften folgten.
Autozulieferer ZF will in Deutschland jede vierte Stelle streichen
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen will in den nächsten vier Jahren in Deutschland bis zu 14.000 Arbeitsplätze abbauen. Das ist etwa jede vierte Stelle. Standorte sollen zusammengelegt oder gebündelt werden. Nicht nur in der Produktion, sondern auch in Verwaltung und Entwicklung soll gestrichen werden, wie der zweitgrößte deutsche Automobilzulieferer mitteilte. Vorstandschef Holger Klein sprach von "schwierigen, aber notwendigen Entscheidungen", um die deutschen Standorte "nachhaltig wettbewerbsfähig und solide" zu machen.
Hintergrund des massiven Stellenabbaus ist die Antriebswende hin zum E-Auto. Die Produktion von Elektromotoren benötigt deutlich weniger Arbeitskräfte als die von Verbrennermotoren.
EU eröffnet Defizitverfahren gegen sieben Länder
Wegen zu hoher Neuverschuldung hat der Rat der Europäischen Union grünes Licht für Strafverfahren gegen sieben Länder gegeben. Das Gremium der Regierungen der EU-Mitgliedstaaten folgte damit einer Empfehlung der EU-Kommission. Neben Frankreich und Italien sind auch Belgien, Ungarn, Malta, Polen und die Slowakei betroffen.
Gegen Rumänien ist zudem seit 2020 ein Verfahren anhängig, das nun weiterläuft. Ziel der Defizitverfahren ist es, Staaten zu solider Haushaltsführung zu bewegen. Theoretisch sind bei anhaltenden Verstößen auch Strafen in Milliardenhöhe möglich. In der Praxis wurden diese aber noch nie verhängt.
EU gibt Erlöse aus Russland-Vermögen für Ukraine frei
Die Europäische Union beginnt mit der Nutzung von Zinserträgen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen für Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gab eine erste Überweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bekannt. "Es gibt kein besseres Symbol oder keinen besseren Verwendungszweck für das Geld des Kremls, als die Ukraine und ganz Europa zu einem sichereren Ort zum Leben zu machen", schrieb sie auf dem Portal X.
Russland kündigte an, das Vorgehen nicht hinnehmen zu wollen. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte das EU-Vorhaben bereits im Mai als "Enteignung" kritisiert.
se/haz/kle (dpa, afp, rtr, kna, ap)
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