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General Electric streicht tausende Jobs

13. Januar 2016

Mit einem spektakulären Milliarden-Deal schnappte General Electric seinem deutschen Konkurrenten Siemens die Energiesparte der französischen Alstom vor der Nase weg. Nun will der US-Konzern in Europa 6500 Jobs streichen.

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Bild: picture-alliance/dpa

In Deutschland sind nach Angaben des Unternehmens bis zu 1700 Arbeitsplätze in Mannheim, Stuttgart, Bexbach und Wiesbaden betroffen. General Electric (GE) beschäftigt an 50 Standorten mehr als 11.000 Mitarbeiter in Deutschland. Für Frankreich nannte GE die Zahl von 765 Jobs. Dort hat das Unternehmen etwa 9000 Beschäftigte, europaweit sind es rund 35.000.

GE begründete die Pläne in Deutschland in einer Mitteilung mit der Marktlage bei der Energieerzeugung in Europa. "Vor allem die Stromerzeugung mit Gas- und Dampfturbinen ist in Europa in den vergangenen Jahren signifikant zurückgegangen", hieß es.

"Wir sind mehr als schockiert", erklärte der Betriebsratsvorsitzende am Standort Stuttgart, Bruno Markel. Die "schlimmsten Befürchtungen" seien noch übertroffen worden. Für die Beschäftigten seien die angekündigten Stellenstreichungen "ein Schlag ins Gesicht".

Die IG Metall kündigte Widerstand an. "Wir fordern das Management auf, in konstruktive Gespräche mit der Arbeitnehmerseite zurückzukehren und die Pläne zurückzunehmen", mahnte der Geschäftsführer der IG Metall Stuttgart, Martin Röll.

Bieterschlacht mit Siemens

GE hatte Anfang November den Kauf der Energiesparte des französischen Konkurrenten Alstom für 9,7 Milliarden Euro abgeschlossen. GE und der deutsche Siemens-Konzern hatten sich 2014 eine Bieterschlacht darum geliefert, der US-Konzern konnte sich schließlich durchsetzen. Im Zuge der Übernahme hatte GE versprochen, in Frankreich letztlich tausend neue Jobs zu schaffen. An diesem Ziel werde trotz der nun beschlossenen Kürzungspläne festgehalten, sagte der GE-Sprecher am Mittwoch. Das Unternehmen setze auf freiwilliges Ausscheiden von Mitarbeitern und werde Umschulungen anbieten. Ein Sprecher der französischen Regierung erklärte, sie werde die Einhaltung der Zusagen von GE überwachen.

GE hatte bereits im September angekündigt, nach der Übernahme innerhalb von fünf Jahren rund drei Milliarden Dollar einzusparen. Auch der deutsche GE-Rivale Siemens hat wegen Problemen im Stromerzeugungsgeschäft zahlreiche Jobs gestrichen.

hmf/uh (afp, dpa)