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Politik

Moskau: Die USA vergreifen sich an syrischem Öl

26. Oktober 2019

Russland zweifelt an den Motiven der USA, syrische Ölfelder vor der IS-Terrormiliz zu beschützen. Man könne einen massiven Öldiebstahl durch US-Truppen belegen, heißt es im russischen Verteidigungsministerium.

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Syrien Ölfelder (AFP)
Syrische Ölfelder (Archiv)Bild: AFP/D. Souleiman

Russland zweifelt an den Motiven der USA, syrische Ölfelder vor der IS-Terrormiliz zu beschützen. Man könne einen massiven Öldiebstahl durch US-Truppen belegen, heißt es im russischen Verteidigungsministerium.

Das Öl werde gefördert, abgefüllt und außer Landes gebracht, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow in Moskau. Beigefügte Satellitenfotos sollen den Schmuggel syrischen Staatseigentums beweisen. Das russische Verteidigungsministerium widersprach damit offiziell der Darstellung Washingtons, wonach die US-Truppen die Ölquellen vor islamistischen Terroristen oder "anderen destabilisierenden Akteuren" schützen würden. Moskau fordert seit langem den kompletten Abzug der US-Truppen aus Syrien.

Washington habe weder nach internationalem noch nach US-Recht das Mandat, seine militärische Präsenz in Syrien zu erhöhen, argumentiert das russische Verteidigungsministerium. Zudem seien die Pläne des Pentagon nicht durch echte Sicherheitsbedenken in der Region begründet.

Konaschenkow warf den USA stattdessen "staatliches Banditentum" vor. Die Ölquellen würden mit Waffengewalt besetzt. Es sei weder mit US-Recht noch mit internationalen Standards vereinbar, dem syrischen Volk seine Bodenschätze vorzuenthalten. Die Aufnahmen der russischen Weltraumaufklärung würden belegen, wie das Öl unter scharfer Bewachung von US-Soldaten in Tanklastzügen ins Ausland gebracht werde. Im Einsatz seien zudem private Sicherheitsdienste.

Der General wies zudem darauf hin, dass die Ölförderung unter Umgehung jener Sanktionen erfolge, die die USA selbst gegen Syrien verhängt hätten. Nach Berechnungen des russischen Verteidigungsministeriums wirft der illegale Handel jeden Monat einen Gewinn von rund 30 Millionen US-Dollar ab. Bei einem derart einträglichen Geschäft ohne Steuern und ohne staatliche Kontrolle werde das Pentagon die Felder wohl ewig ausbeuten, sagte Konaschenkow.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hat zusätzliche Truppen und gepanzerte Fahrzeuge zum Schutz der ostsyrischen Ölfelder auf den Weg gebracht. Zu den "destabilisierenden Akteuren", die bekämpft werden sollten, zählt Washington nach US-Medienberichten auch die syrische Regierung.

rb/jj (afp, dpa, rtr)