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Meinung: Alles wie immer beim FC Bayern

DW Kommentarbild Jörg Strohschein
Jörg Strohschein
14. Dezember 2021

Der FC Bayern sichert sich mit einem Sieg beim VfB Stuttgart die Herbstmeisterschaft. Damit scheint auch schon die zehnte deutsche Meisterschaft für die Münchner nur noch Formsache zu sein. Die Bundesliga ist zu schwach.

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Deutschland Stuttgart | Bundesliga | Tor Lewandowski
Die Bayern-Spieler feiern die 25. Herbstmeisterschaft des KlubsBild: Andreas Gebert/REUTERS

24 Mal hat der FC Bayern die Herbstmeisterschaft gewonnen, 21 Mal danach auch den Meistertitel. Am Dienstagabend ist dieser imaginäre Titel nun erneut nach München gegangen. Die 25. Auflage. Nach einem 5:0 beim VfB Stuttgart, das die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann so unangestrengt erspielte, dass nicht nur die Schwaben blass wurden. Und wer würde die Vorhersage wagen, dass nicht auch diese erneute Herbstmeisterschaft schnurstracks zum zehnten Titel in Folge führen wird? 

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DW-Redakteur Jörg Strohschein glaubt nicht mehr an einen anderen Meister als den FC Bayern.

Es ist sicher keine neue Erkenntnis, dass die Bayern der deutschen Konkurrenz schon längere Zeit deutlich enteilt sind. Aber für die vermeintlichen Wettbewerber noch frustrierender dürfte sein: Selbst in einem vermeintlichen Umbruch-Jahr des FCB, in dem viele Experten vor allem Borussia Dortmund und auch RB Leipzig in der Lage gesehen hatten, ernsthaft in den Titelkampf einzugreifen zu können, ist schon vor der Halbzeit der Saison Ernüchterung eingetreten. 

Langeweile breitet sich aus

Die Bayern haben bereits 52 Tore erzielt, bei noch einem ausstehenden Hinrundenspiel. Das sind im Schnitt 3,25 erzielte Treffer in jeder der bislang 16 Bundesligapartien - ein deutlicher Ausdruck der haushohen Überlegenheit des FCB in der heimischen Liga. Neben der sich außerhalb des Bayern-Kosmos weiter ausbreitenden Langeweile, was das Interesse am Titelkampf angeht, haben die Bayern ein weiteres großes Problem: die internationale Konkurrenzfähigkeit.

Es gibt abgesehen vom BVB - allerdings nur in Topform - kein Team mehr, das die Bayern an seine Grenzen bringen kann. Wenn die Münchener in dieser Saison verlieren, dann entweder, weil sie den Gegner unterschätzen - wie den FC Augsburg (1:2) - oder sie trotz unzähliger Tormöglichkeiten den Ball nicht über die gegnerische Torlinie befördern - wie gegen Eintracht Frankfurt (1:2). Die Bayern finden trotz dieser Ausrutscher in der Bundesliga so gut wie keine Gegner auf Augenhöhe, mit denen sie sich auf höchstem Niveau messen können.  

Währung Champions League

Die eigentliche Währung der Münchner ist ja ohnehin die Champions League, durch die sie einen großen Teil ihrer finanziellen Überlegenheit, ihres Reichtums, sichern und auch mehren. Aufgrund der Alleinherrschaft in der heimischen Liga wissen sie in einer Saison nie, ob sie auch in der europäischen Königsklasse um den Titel mitspielen können. Denn das ist ja das eigentliche Ziel und die aktuell wohl einzige größere Unsicherheit an der Säbener Straße. Der deutsche Meistertitel ist wohl nur noch ein durchlaufender Posten für den FC Bayern.