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Spürbare Tariferhöhung im öffentlichen Dienst

17. April 2018

Der Tarifpoker im öffentlichen Dienst hat ein Ende: Die Beschäftigten von Bund und Kommunen sollen laut Medienberichten nach einem vorläufigen Tarifergebnis mehr Einkommen in drei Stufen erhalten.

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Deutschland Beschäftigte im öffentlichen Dienst erhalten mehr Gehalt
Sie haben nun gut lachen: Verdi-Chef Bsirske, dbb-Vorsitzender Silberbach und Bundesinnenminister Seehofer (v. l. n. r.)Bild: picture-alliance/dpa/Bernd Settnik

Rückwirkend zum 1. März 2018 steigen die Tariflöhne im Schnitt um 3,19 Prozent, wie die Deutsche Presse-Agentur und der WDR in Potsdam erfuhren. Zum 1. April 2019 soll es 3,09 Prozent mehr Geld geben und zum 1. März 2020 weitere 1,06 Prozent mehr. Die Gremien von Arbeitgebern und Gewerkschaften müssen dem Ergebnis am Abend noch zustimmen.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen hatte am Sonntag begonnen. An diesem Dienstag einigten sich die Verhandlungsführer der Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund dbb sowie des Bundes und der Kommunen auf ihren Vorschlag für einen Abschluss. Das geschnürte Tarifpaket wird am Abend noch von den Tarifkommissionen von Verdi und dbb beraten. Der kommunale Arbeitgeberverband VKA erörterte das Resultat in einer Mitgliederversammlung mit den Vertretern der deutschen Kommunen. Stimmen die Gremien zu, wären weitere Warnstreiks endgültig abgewendet. 

Tarifergebnis für 2,3 Millionen Menschen

Die Gewerkschaften hatten für die 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Einkommen sowie einen Mindestbetrag von 200 Euro gefordert. Dies hielten die Arbeitgeber für zu hoch. Bund und Kommunen wollten die Gehälter weniger bei den unteren, sondern vielmehr bei den oberen Tarifgruppen aufstocken, um bei Stellenausschreibungen von hochqualifizierten Stellen gegenüber der besser zahlenden Privatwirtschaft wettbewerbsfähiger zu werden.

Bereits am Vormittag hatte sich eine Einigung abgezeichnet. Experten von Bund und Kommunen sowie der Gewerkschaften hatten in der Nacht zum Dienstag lange an Detailberechnungen gefeilt, um einen Kompromiss vorzubereiten. Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft verdi, Frank Bsirske, hatte beim Eintreffen am Morgen gesagt, man sei "einer Einigung näher gekommen". Einige Hürden seien jetzt in der dritten Runde noch zu nehmen. Das Ergebnis werde auf jeden Fall "sehr komplex" sein.

 
SC/rb/kle (dpa, afp, rtr, ard)