Mehr als 50 Tote bei Zugunglück in Taiwan
2. April 2021
Bei einem schweren Zugunglück in Taiwan sind nach jüngsten Behördenangaben mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 145 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. Der Unfall ereignete sich nahe der Küstenstadt Hualien im Osten des Landes. Die Ursache ist noch unklar.
Möglicherweise habe die Bahn zuvor ein Baustellenfahrzeug gestreift, das eine Böschung hinabgerutscht und auf die Gleise gestürzt war, sagte der Polizeichef von Hualien, Tsai Ding-hsien. Örtliche Medien veröffentlichten Bilder, die einen auf der Seite liegenden gelben Tieflader neben dem verunglückten Zug zeigen.
Nach Angaben des Notfall-Einsatzzentrums mussten die Rettungskräfte zu vier Waggons vordringen, die beschädigt und schwer zugänglich waren, weil sie innerhalb eines Tunnels zum Stehen kamen. Vier andere Wagen außerhalb der Röhre seien bereits evakuiert worden, heißt es. Insgesamt saßen rund 350 Menschen an Bord des Zuges, der von der Hauptstadt Taipeh nach Taitung im Südosten Taiwans unterwegs war.
An diesem Wochenende wird das Totengedenkfest gefeiert. Das Reiseaufkommen ist deshalb hoch: Viele Menschen fahren in ihre Heimatorte, um die Gräber der Verstorbenen zu besuchen. Zudem ist die betroffene Bahnlinie bei Touristen beliebt. Durch zahlreiche Tunnel und über viele Brücken windet sie sich durch eine spektakuläre Berglandschaft und über tiefe Schluchten, bevor sie sich dem Huadong-Tal nähert.
Schwerstes Zugunglück seit Jahrzehnten
Das Unglück ist das schwerste dieser Art in Taiwan seit mehreren Jahrzehnten. 2018 starben 18 Menschen, als im Nordosten eine Bahn entgleiste; mehr als 170 wurden verletzt. 1948 waren laut der Zeitung "Apple Daily" beim bislang folgenreichsten Bahnunfall 64 Menschen ums Leben gekommen.
jj/haz (dpa, afp, rtr, ap)