Marriott greift nach Hotelimperium
16. November 2015"Die treibende Kraft hinter diesem Zusammenschluss ist Wachstum." So fasst der Vorstandschef von Marriott, Arne Sorensen, die geplante Übernahme zusammen. Tatsächlich steht der Fusion der Hotelgruppe Marriott und seinem Konkurrenten Starwood nicht mehr viel im Wege. So haben die Verwaltungsräte beider Unternehmen den Rahmenbedingungen bereits zugestimmt. Der Abschluss des Deals wird für Mitte 2016 erwartet. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die US-Behörden keine Einwände äußern, auch wenn dadurch ein globaler Marktführer entsteht. Denn beide Unternehmen erzielen ihre Gewinne im Ausland. Der Zusammenschluss birgt demnach für die USA keine Monopol-Gefahr.
30 Marken unter einem Dach
Die Übernahmesumme beläuft sich aktuell auf gut zwölf Milliarden Dollar. Durch die Fusion entstünde ein Hotelimperium mit mehr rund 5500 Hotels, in denen insgesamt eine Million Gäste täglich unterkommen können. Marriott rechnet bereits damit, ab dem ersten Jahr nach der Übernahme mindestens 200 Millionen Dollar an jährlichen Kosten einsparen zu können.
Die Hotelkette mit Sitz in Maryland machte im vergangenen Jahr etwa 14 Milliarden Dollar Umsatz. Zum Unternehmen gehören diverse Tochterfirmen, unter anderem die Ritz-Carlton Hotels. Starwood betreibt Ketten wie Le Meridien, Westin oder Sheraton. Gemeinsam bringen es die Unternehmen auf insgesamt 30 Hotelmarken.
Schneller als die anderen
Laut US-Medienberichten hatte Starwood sich bereits im Frühjahr zum Verkauf angeboten und auch Offerten von chinesischen Unternehmen erhalten. Der US-Konkurrent Hyatt soll ebenfalls Interesse gezeigt haben. Marriott kam nun den anderen bevor.
Den Aktionären will Marriott nun pro Papier 0,92 Dollar in eigenen Aktien und zwei Dollar bar bieten. Bei Anlegern kam die Fusionsnachricht zunächst nicht gut an. Die Starwood-Aktie notierte zu Handelsbeginn an der Wall Street mit knapp vier Prozent im Minus. Marriotts Papiere verloren zunächst ebenfalls, erholten sich dann aber deutlich. Seit Jahresbeginn haben beide Titel rund sieben Prozent eingebüßt. Die Aktionäre haben nun bis Mitte 2016 Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
nm/hb (dpa, afp, rtr)