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Ter Stegen, Löws Nummer 1b

9. Oktober 2019

Beim Testspiel der Fußball-Nationalmannschaft gegen Argentinien wird Marc-André ter Stegen das Tor hüten. Vor der Partie sind Bundestrainer Joachim Löw und der Torwart selbst bemüht, die Diskussion zu beruhigen.

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Deutschland Fußball-Nationalmannschaft | Marc-André ter Stegen, Torwart
Marc-André ter Stegen präsentierte sich vor dem Spiel gegen Argentinien gut gelauntBild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

"Mit Manu arbeite ich schon so viele Jahre zusammen. Er ist mein Kapitän", sagte Bundestrainer Joachim Löw vor dem Testländerspiel am Mittwoch gegen Argentinien (Anstoß 20.45 Uhr MESZ, ab 20.30 im DW-Audio-Livestream). Bei der Partie in Dortmund wird jedoch nicht Manuel Neuer, sondern Marc-André ter Stegen zwischen den Pfosten stehen. Löws Aussage zu Neuer machte klar, dass er nicht daran denkt, an dessen Status als Nummer eins im deutschen Tor zu rütteln.

"Für mich ist das im Moment das allerkleinste Problem", sagte Löw. "Selbst dahinter haben wir mit Bernd Leno, der bei Arsenal sehr gut spielt, oder Kevin Trapp zwei weitere sehr gute Torhüter - und mit Alexander Nübel einen jungen Torwart, der einen sehr guten Eindruck macht. Das ist überhaupt keine Baustelle." Er habe Verständnis dafür, so Löw, dass ter Stegen sich mit der Situation manchmal schwer tue, "denn er spielt beim FC Barcelona auf höchstem Niveau, bei einer der besten Mannschaften, die es gibt. Aber die Situation ist klar." Auch für Marc-André ter Stegen.

Ter Stegen: "Keine Aussetzer" im Verhältnis zu Neuer

"Der Bundestrainer hat seine Aussage gemacht", sagte der 27 Jahre alte Torwart des spanischen Renommierklubs FC Barcelona. "Für mich geht es darum, bestmögliche Leistungen zu zeigen und ihm die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen. Ich bin nicht derjenige, der entscheidet." Ter Stegen war hörbar bemüht, nach den Attacken von Uli Hoeneß - der Noch-Präsident des FC Bayern hatte dem DFB sogar gedroht, keine Münchener Spieler mehr abzustellen, sollte Löw die Nummer eins Neuer durch ter Stegen ersetzen - kein zusätzliches Öl ins Feuer zu gießen: "Ich habe gut daran getan, mich in den letzten Wochen auf den Fußball zu konzentrieren. Alles was danach gesagt wurde, war ein Wort zu viel."

Deutschland Fußball-Nationalmannschaft | Joachim Löw, Nationaltrainer
So viele Absagen wie noch nie - Löw muss gegen Argentinien improvisierenBild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

Er habe ein gutes Verhältnis zu Manuel Neuer, beteuerte Ter Stegen. "Wir haben keine großartigen Aussetzer, ganz im Gegenteil. Wir gehen absolut professionell mit der Situation um." Im Prestigeduell gegen Argentinien, den Gegner Deutschlands im WM-Finale 2014, erhält der Ex-Gladbacher nun endlich seine Chance, Werbung in eigener Sache zu machen. Er bedauere, dass Lionel Messi nicht für die Argentinier spielen dürfe. Der 32 Jahre alte Superstar war für drei Monate gesperrt worden, nachdem er den südamerikanischen Fußball-Dachverband Conmebol heftig kritisiert hatte. "Für mich und ihn wäre es schön gewesen, einmal gegeneinander zu spielen", sagte Ter Stegen über das nicht zustande gekommene Duell mit seinem Vereinskollegen Messi und fügte lachend hinzu: "Aber manchmal ist es auch gut, wenn es nicht passiert."

Stark und Waldschmidt in der Startelf

Bundestrainer Löw muss beim Spiel gegen Argentinien auf insgesamt 13 Spieler verzichten, die verletzt sind oder sich krank gemeldet haben. "So viele Absagen hat es in der Vergangenheit selten oder noch nie gegeben", sagte Löw.

Er kündigte an, dass mit Hertha-Verteidiger Niklas Stark und Freiburgs Stürmer Luca Waldschmidt gleich zwei Spieler ihr Startelf-Debüt in der Nationalmannschaft geben würden. Um den Auftritt von Marc-André ter Stegen im Tor macht sich der Bundestrainer keine Sorgen: "Auf  Mark ist absolut Verlass, er ist auf höchstem Niveau." Auch wenn er für Löw nur die Nummer 1b ist.

Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen sind übrigens nicht die ersten Torhüter, die sich um den begehrten Platz zwischen Deutschlands Pfosten streiten.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter