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Manfred Werner: "Vorsichtig optimistisch"

Jens Krepela6. September 2013

Am 8. September entscheidet sich, ob Ringen weiter Bestandteil des olympischen Programms bleibt. Manfred Werner, Präsident des deutschen Ringerbundes, spricht im DW-Interview über den Kampf um den Olympiastatus.

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Manfred Werner, dem Präsidenten des Deutschen Ringer-Bundes e.V.
Bild: Deutscher Ringer-Bund

DW: Herr Werner, wieviel Betrieb herrschte bei Ihnen, nachdem das IOC im Februar beschlossen hatte die Sportart Ringen zur Disposition zu stellen?

Manfred Werner: Weltweit und auch bei uns national gab es eine Welle. Täglich, fast stündlich gab es die Zusammenarbeit. Die Unterstützung aus der Politik, der Wirtschaft und dem Sport selbst war gewaltig.

Was ist seither geschehen?

Nachdem die Entscheidung des IOC am 16. Februar bekannt wurde gab es schon am 18. Februar eine Sitzung des Weltverbandes. Dem alten Präsidenten wurde das Vertrauen nicht mehr ausgesprochen und Herr [Nenad] Lalovic hat die Geschäfte übernommen. Er hat auch sofort Kontakt aufgenommen mit der IOC-Spitze. Das lief über uns, weil wir ja mit Herrn Bach [Anm. Thomas Bach, IOC-Vizepräsident] guten Kontakt haben. Bei einem Treffen wurde über Veränderungen, über Reformen und Möglichkeiten gesprochen. Auch mit Jaques Rogge [scheidender IOC-Chef] hat es ein Treffen gegeben. Daraufhin wurden Regeländerungen vorgenommen. Das macht die Kämpfe überschaubarer für die Zuschauer. Es wurde die Frauenquote in den Führungspositionen verändert und noch weitere Veränderungen angestoßen. Das ist aus unserer Sicht gut angekommen, weil wir bei der Sitzung des IOC-Exekutive in St. Petersburg ein sehr gutes Ergebnis erzielt haben."

Ringen ist eine sehr traditionsreiche Sportart. Was genau ist an den Regeln verändert worden?

Bisher ist es so gewesen, dass drei Runden à zwei Minuten gerungen wurde. Wenn einer die erste Runde 4:0 gewonnen hatte, die anderen zwei aber jeweils 0:1 verlor, hatte er auch den Kampf verloren, obwohl die Zuschauer dachten, dass er 4:2 gewonnen hatte. Es zählt also jetzt nicht mehr die Zahl der gewonnenen Runden. Stattdessen ist die Kampfzeit jetzt wieder zweimal drei Minuten und der Ringer, der am Schluss mehr Punkte hat, gewinnt auch den Kampf. Die Passivitätsregeln wurden auch verständlicher. Wer angezählt wird, muss in einer kurzen Zeit eine Wertung erzielen, sonst verliert er einen Punkt.

Wie sind diese Änderungen in Ringerkreisen angekommen?

Wir hatten einen Kongress in Moskau. Da wurden die Regeländerungen beschlossen, und es war auch klar, dass sie sofort umgesetzt werden müssen. In den letzten Monaten sind nun viele Welt- und Europameisterschaften im Nachwuchsbereich gelaufen. Und diese Veränderungen sind sehr gut in der Attraktivität und der Machbarkeit angekommen."

Mit welchem Gefühl blicken sie jetzt auf die endgültige Entscheidung in Buenos Aires?

Ich bin vorsichtig optimistisch. Speziell nach dem Ergebnis von St. Petersburg.