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Mali feiert Neustart unter Keita

19. September 2013

Den Amtseid hat Malis neuer Präsident Keita bereits vor zwei Wochen abgelegt. Jetzt feiert das Land seinen Neubeginn - im Beisein des französischen Präsidenten Hollande und etlicher afrikanischer Staatschefs.

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Malis Präsident Keita (r.) bei einer Willkommenszeremonie für seinen Kollegen aus dem Tschad, Deby (Foto: rtr)
Bild: Reuters/Thierry Gouegnon

Malis neuer Staatschef Ibrahim Boubacar Keita durfte in seiner Heimat hohe Gäste begrüßen: Frankreichs Staatschef François Hollande und zahlreiche afrikanische Präsidenten kamen in die Hauptstadt Bamako, um Keita bei der großen Zeremonie zu seiner Amtseinführung alles Gute zu wünschen.

Tuareg wollen verhandeln

Den Beistand kann der 68-Jährige gut gebrauchen. Er muss ein von Krieg und Armut zerrüttetes Land wieder aufrichten und den brüchigen Frieden sichern. Die Aussöhnung des Landes, sagte Keita, sei seine "Priorität". Schon im Wahlkampf hatte IBK, wie Keita in Mali genannt wird, den Menschen versprochen, Frieden und Sicherheit zurückzubringen. Einen ersten Erfolg kann der neue Staatschef bereits verbuchen. Die Tuareg-Rebellen im Norden des Landes erklärten sich jetzt mit Friedensgesprächen einverstanden. Sie pochen auf mehr Autonomie.

Die feierliche Zeremonie an diesem Donnerstag in einem 55.000 Zuschauer fassenden Stadion in Bamako galt als "Startschuss auf großer Bühne" für den früheren malischen Regierungschef Keita.

Keita soll Mali aus der Krise führen

Hollande lobt Keita

Frankreichs Präsident Francois Hollande, der mit Jubel im größten Stadion des Landes empfangen wurde, sagte: "Heute feiern wir einen großen Sieg. Wir haben den Krieg gewonnen und die radikalen Islamisten vertrieben". Frankreich war der ehemaligen Kolonie im Januar zu Hilfe geeilt, um zusammen mit afrikanischen Truppen den Nordteil des Wüstenstaates wieder unter Kontrolle zu bringen. Islamistische Rebellen hatten die Region im vergangenen Jahr nach einem Militärputsch erobert und waren dabei, Schritt für Schritt in den Süden vorzudringen.

Hollande lobte in dem Zusammenhang die Arbeit der Afrikanischen Union und die Solidarität unter den afrikanischen Staaten. Keita sei "ein guter Mann", den er schon lange persönlich kenne, führte der Gast aus Paris weiter aus und sprach den Präsidenten dann persönlich an: "Ich weiß, dass Ihr Großvater sein Leben für Frankreich gegeben hat. Ihr Vater hat für Frankreich gekämpft. Jetzt waren wir an der Reihe, Mali zu helfen."

Unter den zahlreichen Gästen waren auch mehr als 20 afrikanische Staatsoberhäupter wie der König von Marokko, Mohammed VI., der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan, sein Amtskollege aus dem Tschad, Idriss Déby, sowie die Staatschefs aus der Elfenbeinküste und dem Niger, Alassane Ouattara und Mahamadou Issoufou. Auch zehntausende Malier nahmen an den Feierlichkeiten teil.

Präsident Keita (Foto: dpa)
Gewaltige Aufgaben warten auf Malis neuen Präsidenten KeitaBild: picture-alliance/dpa

Offiziell ist Keita schon seit zwei Wochen malisches Staatsoberhaupt. Nachdem er am 11. August die Stichwahl gegen Ex-Finanzminister Soumaila Cissé mit mehr als 77 Prozent der Stimmen gewonnen hatte, legte er am 4. September seinen Amtseid ab. Am Tag darauf ernannte er den Wirtschaftsexperten Oumar Tatam Ly zum Regierungschef.

se/wl (afp, ape, dpa)