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Politik

Maas schließt neue Rückholaktion aus

14. Mai 2021

Im vergangenen Jahr wurden rund 240.000 Reisende, die wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandet waren, nach Deutschland zurückgebracht. Eine solche Aktion wird es laut Außenminister Maas nicht noch einmal geben.

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Coronavirus | Deutschland | Maas im Krisenzentrum Auswärtiges Amt
Maas im Krisenzentrum des Auswärtigen Amtes Bild: picture-alliance/dpa/T. Köhler

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) schließt eine erneute Rückholaktion für gestrandete Urlauber wegen der Corona-Pandemie aus. "Wenn sich in bestimmten Ländern die Pandemielage verschlechtern sollte, darf das heute, im Jahr 2021, anders als noch im vergangenen Jahr, niemanden mehr überraschen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Jeder Einzelne habe mittlerweile Erfahrung mit dem Coronavirus gesammelt.

"Auch die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hatten Gelegenheit, sich auf die Situation einzustellen", betonte der Minister. Die Menschen könnten sich aber weiterhin im Notfall immer auf die weltweit mehr als 200 deutschen Botschaften und Konsulate verlassen. "Wer strandet, dem wird mit Rat und Tat geholfen, bis die Heimreise gelingt", versicherte er.

Maas hatte am 17. März 2020 zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften eine Rückholaktion gestartet, nachdem viele Länder wegen der Corona-Pandemie kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten. Insgesamt wurden mit der "Luftbrücke" etwa 240.000 Reisende zurückgebracht.

Regierung blieb auf Kosten sitzen

Die Reiseveranstalter flogen die Touristen, die bei ihnen gebucht hatten, ohne Mehrkosten aus. Für Individualtouristen und andere Rückkehrwillige charterte das Auswärtige Amt selbst Maschinen, die 260 Flüge absolvierten und bis Ende April rund 67.000 Menschen aus rund 65 Ländern zurückbrachten. Die Kosten sollten den Betroffen anschließend teilweise in Rechnung gestellt werden, was aber nach Recherchen der Deutschen Presse-Agentur nur schleppend geschah.

Symbolbild Deutschlandrückkehrer sollen zunächst Quarantäne
Deutsche Touristen auf dem Flughafen Manila vor einer Rückholaktion im März 2020Bild: picture-alliance/dpa/A. Ernesto

Die Gesamtkosten wurden damals auf 93,8 Millionen Euro geschätzt, knapp 40 Prozent davon sollen die Flugpassagiere selbst übernehmen. Mitte März dieses Jahres waren davon erst 17,9 Millionen Euro an die Regierung zurückgeflossen.

Sommerurlaub wohl grundsätzlich möglich

Zur Urlaubssaison im Sommer sagte Maas: "Wir dürfen uns Hoffnung machen, dass sich das Leben bald wieder normalisiert, wenn die Infektionszahlen weiter sinken und die Impfkampagne Fortschritte macht." Die bedeute aber "nicht, dass zu Pfingsten oder in den Wochen danach alle Einschränkungen aufgehoben sein werden". Der Außenminister geht aber davon aus, dass die Deutschen im Sommer wieder in den Urlaub fahren können.

Maas äußerte sich zuversichtlich, dass dies auch für Menschen ohne Impfschutz gegen das Coronavirus gelte. Dies sei "mit umfassenden Test- und Hygienekonzepten" möglich, sagte er.

gri/AL (afp, rtr, dpa)